Licht und Schatten : der lange Weg des Olympischen Feuers

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Höfer, Andreas
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:58 (2008), 2, S. 16-19
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002669
Quelle:BISp

Abstract

Feuer hatte bereits in der griechischen Mythologie einen bedeutenden religiösen Symbolgehalt, Prometheus war es, der den Menschen das Feuer brachte, indem er am „funkensprühenden Sonnenwagen“ des Helios eine Fackel entzündete. Den Überlieferungen zufolge wurden im antiken Griechenland als kultisch-religiöse Akte Fackelläufe bei großen Sportfesten der Athener, z. b. bei den Olympischen Spielen, zelebriert. Pierre de Coubertin, der Begründer der Olympischen Spiele der Moderne, wollte vor allem diesen kultisch-religiösen Geist („religio athletae“) in neuer Form zum Leben erweckten. Der olympische Fackellauf der Neuzeit entsprang jedoch nicht seiner Idee. Wer letztlich diesen zeremoniellen Gedanken hatte, ist bis heute nicht geklärt. Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam loderte erstmals eine olympische Flamme beim Einmarsch der Nationen. Carl Diem, Architekt der Olympischen Spiele 1936 in Berlin, hatte schließlich Idee, das Olympische Feuer im antiken Olympia feierlich entzünden und per Fackellauf dann durch sieben Länder nach Berlin bringen zu lassen. Der Olympische Fackellauf, den man in seiner Geschichte im 20. Jahrhundert auch zu kommerziellen Nutzen Missbrauchen wollte (Los Angeles 1984), hielt lange dem sportpolitischen Druck (Kalter Krieg) stand, als friedlicher Vorbote der Olympischen Spiele von Peking 2008 wurde er wegen der blutigen Ereignisse in Tibet „entweiht“. Lemmer