Abstract

Bogenschießen, Ringen, Drachenbootrennen und Kampfkunst sind die vier großen Säulen des chinesischen Volksports und verfügen über eine lange Geschichte und höchste Vitalkraft. Die meisten dieser vier großen Sportarten entwickelten sich bereits sehr früh zu systematisierten Sportarten. Vorführung und Wettkampf sind kombiniert, die Ausprägungen sind reich und vielfältig. Sowohl Technik als auch Theorie sind ausgereift. Kurz nach der Gründung der Volksrepublik wurde im November 1953 in Tinanjin das erste „Demonstrative und Kompetitive Große Landesweite Nationalsportfest“ abgehalten. An den Vorführungen und Wettkämpfen nahmen 396 Athleten aus 10 nationalen Ethnien in mehr als 400 Disziplinen teil. Dieses Nationalsportfest fand allerdings danach nicht mehr statt. Nach dem Beginn der Reformpolitik und Öffnung hat die chinesische Regierung im September 1982 in Hohhot in der Inneren Mongolei die „Nationalen Spiele der Ethnischen Minderheiten Chinas“ veranstaltet. Die Teilnehmer kamen vornehmlich aus Minderheiten aller Provinzen und Selbstverwaltungsgebiete Chinas. Seitdem werden diese Spiele alle vier Jahre durchgeführt. Sie sind systematisiert worden und gehören neben den Nationalen Chinesischen Spielen, den Studentischen Spielen und den Bauernspielen zu den wichtigsten nationalen Sportveranstaltungen. Verf. zufolge zeigen die „Nationalen Spiele der Ethnischen Minderheiten Chinas“ zwar, dass die chinesische Regierung Wert auf die Erhaltung und Entwicklung des Volkssports legt, aber sie ersetzen kein Sportfest, das ausschließlich den eigenen Sportarten der Chinesen gewidmet ist. Die Einrichtung eines derartigen Sportfestes würde Verf. zufolge „die Rettung des chinesischen nationalen Sports in letzter Minute bedeuten.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)