Friluftsliv – Outdoorkultur als Lehr- und Forschungsgebiet an deutschen Hochschulen: Auswirkungen der skandinavischen Outdoorkultur auf Körper und Geist im Fokus empirischer Untersuchungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Liedtke, Gunnar; Lagerstrøm, Dieter
Erschienen in:Forschung Innovation Technologie
Veröffentlicht:12 (2007), 2, S. 30-36
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1434-7776
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002269
Quelle:BISp

Abstract

Friluftsliv – das Leben unter freiem Himmel – wird vor allem in Norwegen als sportartenunabhängige Outdoorkultur angesehen, die die Lebensqualität verbessern, Bewegungsmangelerscheinungen kompensieren und sogar zur Erhaltung einer nationalen Identität beisteuern soll. Die in Norwegen bestehende Verankerung des Themas Friluftsliv in Schule und der universitären Lehre kommt auch in Deutschland auf. 6 universitäre Einrichtungen in Deutschland haben Friluftsliv in ihre Curricula aufgenommen. An der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Hamburg steht die Kompensation eines inaktiven Lebensstils durch das Erleben basaler Naturzusammenhänge in Kombination eines auf Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden ausgerichteten Lebensstils im Vordergrund. Folgende Inhalte sind Bestandteil der Curricula: Entstehung, Tradition und Philosophie der Friluftsliv-Bewegung, gesellschaftliche Relevanz und Berufsperspektiven, Vielfältigkeit der Erlebniswelten in der Natur, Vermittlung von Fähigkeiten, um Friluftsliv-Gruppen zu leiten. Dabei verschafft die Beschäftigung mit der Friluftsliv-Philosophie eine Tiefe, die über die reine Vermittlung von technischen Fertigkeiten hinausgeht. Naturerlebnisse können Erlebnisqualitäten wie Ästhetik, Stimmung und Atmosphäre, Eingebundenheit, Freiheit, Klarheit, Wert und Gefühlsintensität vermitteln. In einer 2005 durchgeführten Studie zur Befindlichkeit von Kölner und Hamburger Studierender konnte in Bezug auf gesundheitliche Wirkungen vor allem das Wandern identifiziert werden. Eine Messungsreihe während einer Winterexkursion zeigte zudem eine Steigerung der Total-Power-Werte nach einer Übernachtung in einer Schneehöhle. Die bisher erhobenen Daten zeigen, dass Friluftsliv eine hervorragende Möglichkeit für die Entwicklung und Aufrechterhaltung eines lebenslangen aktiven und natürlichen Lebensstils darstellt. Amendt