Training theory and why Roger Bannister was the first four-minute miler

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Trainingstheorie und warum Roger Bannister der erste Meilenläufer unter vier Minuten war
Autor:Krüger, Arnd
Erschienen in:The four-minute mile: Historical and cultural interpretations of a sporting barrier
Veröffentlicht:London: Routledge (Verlag), 2008, 115-134, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200804001171
Quelle:BISp

Abstract

Roger Bannister übertrug seine beruflich bedingte wissenschaftliche Einstellung und Vorgehensweise auf sein Training, dass er im wesentlichen ohne Trainer eigenständig plante und gestaltete (der mit ihm häufig in Zusammenhang gebrachte österreichische Trainer Franz Stampfl übte lediglich hin und wieder eine Beraterfunktion aus). Als wichtigste Gründe für Bannisters Erfolg führt Verf. die folgenden an: 1. Bannister hatte großen Respekt gegenüber der Oxbridge-Tradition und dem britischen Sport. So übernahm er vieles von früheren britischen Athleten (z. B. Jack Lovelock und Sydney Wooderson), die ebenfalls in dieser Tradition gestanden hatten, und ergänzte diese Vorgaben durch seine eigene Rationalität. 2. Bannisters Trainingsansatz war grundsätzlich „lernorientiert“, aber auch sehr stark von einer rein physiologisch basierten Vorgehensweise bestimmt. 3. Bannister war sich biomechanischer Effizienzkriterien sehr stark bewusst und setzte sie in die Laufpraxis um. 4. Bannisters Training war nicht nur ausdauer-, sondern auch kraftorientiert, was ihm zu einem wirkungsvollen Schlussspurt verhalf. 5. Bannister trainierte auch bewusst das Bergablaufen. Die dabei auftretenden exzentrischen Muskelkontraktionen sind sehr gut geeignet, eine neuropsychologische Schnelligkeitsbarriere zu durchbrechen. 6. Bannisters Intervalltraining diente ihm zur Gewöhnung an das Renntempo, nicht zur Stärkung seines Herzmuskels im Sinne des Freiburger Intervalltrainings. 7. Bannister trainierte insbesondere im Rahmen seines Fartlek-Trainings im Bereich der anaeroben Schwelle. 8. Bannister absolvierte häufig Testläufe über drei Runden im Renntempo, wobei er die dabei erzielte Zeit von Monat zu Monat steigerte. Derartige Läufe verbessern das Selbstvertrauen, dass man in der Lage ist, die letzte Runde im Wettkampf ebenso schnell zu laufen wie im Testlauf. 9. Bannister war sich der Notwendigkeit der Trainingsperiodisierung völlig bewusst und griff insofern das später aufgestellte Periodisierungskonzept von Matwejew vorweg. 10. Bannister plante sein Training langfristig, d. h. über Jahre. 11. Bannister nutzte legale leistungsfördernde Substanzen, insbesondere Kaffee und Tee. Insgesamt betrachtet verfügte Bannister über großes Lauftalent und wandte relativ moderne Trainingskonzepte an. Dabei machte er, selbst aus heutiger Sichtweise, nur wenige Fehler. Schiffer