Beachvolleyball - Mehr als das sexy Strand-Image

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Timmermann, Torben
Erschienen in:Vermarktungspotentiale des Spitzensports: eine Betrachtung ausgewählter Fallbeispiele
Veröffentlicht:Hildesheim: Sierke (Verlag), 2007, S. 203-214, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200803001026
Quelle:BISp

Abstract

Obwohl Beachvolleyball noch immer als Trendsportart gilt, ist auch der deutsche Beachvolleyball schon lange den Kinderschuhen entwachsen und wird professionell durchgeführt und vermarktet. Dabei werden gerade die Attribute, die zu Beginn den Trendcharakter des Beachvolleyballspiels ausmachten, weiterhin auf diese Sportart übertragen und in den Vermarktungsstrategien gezielt eingesetzt. So ist offensichtlich, dass die Reize des Beachvolleyballs in einer Kombination aus Sonne, Strand, Meer, athletischen Spielern und sexy Spielerinnen bestehen. Diese Schlüsselreize sind in der Geschichte des Spiels verankert. Beachvolleyball entstand an den Stränden Kaliforniens und die Spieler entwickelten Ende der 1960er Jahre einen typischen Lebensstil, „der daraus bestand, soviel Zeit wie möglich am Strand zu verbringen, abends Parties zu feiern und weibliche Fans zu beeindrucken. [...] da zu diesem Zeitpunkt Beachvolleyball hauptsächlich von Männern gespielt wurde, waren die Frauen der Blickfang am Spielfeldrand und wurden z. B. durch Schönheitswettbewerbe gezielt in die Events eingebunden. Auch solche Maßnahmen gehörten zum Beachvolleyball und sind bis heute in die Veranstaltungen integriert. Durch den Eingriff des weiblichen Geschlechts in das Turniergeschehen konnte auf dem Spielfeld mit erotischen Reizen gespielt werden. Nicht ohne Grund spielen die Frauen in knappen Bikinis und die Männer in Muskelshirts – die Erotik gehört zum Beachvolleyball dazu. Aber nicht nur deshalb besuchen die Zuschauer zuhauf die Turniere. Vielmehr wollen sie in das Flair einer Mischung aus Freizeit, Urlaub und Lifestyle eintauchen, daß ihnen während der Turniere vermittelt wird.“ Die älteste internationale Beachvolleyball-Tour ist die FIVB World Tour. Sie wird jährlich von der FIVB (Fédération Internationale de Volleyball) veranstaltet und umfasste 2007 inklusive der Weltmeisterschaft 37 Turniere, von denen vier den Status eines „Grand Slams“(mit höheren Preisgeldern) besitzen. Die wichtigste kontinentale Tour ist die NESTEA European Championship Tour. Sie wird seit 2003 jährlich durchgeführt, besteht aus fünf Masters und einem Finale, an dessen Ende der Europameister gekürt wird. Seit 2005 trägt die European Championship Tour mit dem Produkt NESTEA einen Sponsor in ihrem offiziellen Namen. Der deutsche Beachvolleyball, dem im Jahr 2005, als erstmalig eine Weltmeisterschaft im Beachvolleyball auf deutschem Boden (in Berlin) stattfand, der Durchbruch gelang, wird von vier Branchen unterstützt: 1. der Telekommunikationsbranche (Nokia und D2/Vodafone), 2. der Automobilbranche (Renault und Smart), der Getränkeindustrie (NESTEA, Liptonice) und 4. der Mode- und Lifestyleindustrie. Verf. stellt im Fazit seiner Darstellung fest, dass durch die schnelle Professionalisierung des Beachvolleyballs in Verbindung mit dem trendigen Image und der jungen Zielgruppe eine Reihe innovativer Kommunikationsinstrumente entstanden ist. „Die starke Emotionalisierung der Konsumenten ist von entscheidender Bedeutung für das Sponsoring und klappt vor Ort oftmals sehr gut. Einzig die Vermittlung der emotionalen Inhalte via Medien stellt im Moment noch ein großes Problem für die Branche dar. Trotzdem werden dem Beachvolleyball auch weiterhin sehr gute Wachstumschancen im Bereich Sponsoring eingeräumt.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)