Dehnen - zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Baumgart, Christian; Freiwald, Jürgen
Erschienen in:Prävention und Rehabilitation : Symposiumsbericht Bad Sassendorf 2006
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2007, S. 301-309, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200712003749
Quelle:BISp

Abstract

Die Anzahl unterschiedlicher Dehnmethoden ist unüberschaubar. Die vier in der Praxis am häufigsten zu findenden Dehnmethoden sind das statische Dehnen (Static Stretching [SS]), das dynamische Dehnen (Dynamic Stretching [DS]), das Anspannen-Entspannen-Dehnen (Contract Relax [CR od. AED]) und das Dehnen mit agonistischer Kontraktion (Agonist Contract [AC]), die sowohl einzeln als auch kombiniert auftreten (Freiwald, 2006). Die Dehnungen werden unterschieden in Eigen- und Fremddehnungen. Bei der Eigendehnung dehnt sich die Person selbst, entweder direkt oder indirekt mit Hilfe einer Maschine. Wird die Person durch eine andere Person gedehnt, spricht man von einer Fremddehnung. (Glück et al, 2002, S. 67) Die Durchfuhrung und Auswahl von Dehnübungen sollte die individuellen Vorraussetzungen berücksichtigen. Dabei sollte im Einzelfall ein Augenmerk auf begrenzende Strukturen der angulären Gelenksbeweglichkeit und der Bewegungsreichweite gelegt werden. Dazu zählt Freiwald (2006) folgende Punkte: knöcherne Hemmung der Bewegungsamplitude (z. B. beim Überstrecken des Ellenbogengelenkes), band- und kapselhafte Hemmung der Bewegungsamplitude (z. B. bei bestimmten Bewegungen des Knie- oder Schultergelenkes, der Wirbelsäule), muskuläre Hemmung der Bewegungsamplitude (besonders bei komplexen Bewegungsexkursionen wie den Oberkörper bei gestreckten Kniegelenken nach vorne zu neigen), Nervenhemmung (besonders bei speziell konstruierten' physiotherapeutischen Übungen). Die Wirkungen von Dehnungen werden in kurzfristig (unmittelbar), mittelfristige (Stunden/Tage) und langfristige Effekte (Wochen/Monate) unterschieden (Wydra & Glück, 2004, S. 2). Im Rahmen von Aufwärmprogrammen sind die kurz- und mittelfristigen Wirkungen von Dehnungen besonders zu beachten. Eine dauerhafte Steigerung der Beweglichkeit mit Hilfe intensiver Dehnprogramme ist dagegen den langfristigen Effekten zuzuschreiben. Aus der Einleitung