Abstract

Vor dem Hintergrund, dass es zwar zahlreiche Untersuchungen zur voraussichtlichen Erblichkeit anthropometrischer Merkmale gibt, aber nur einige wenige zur genetischen Determination motorischer Fähigkeiten, werden Methodik und Ergebnisse einer Längsschnittstudie zu Merkmalen der körperlichen Fitness an 110 Zwillingen und ihren Eltern und Geschwistern dargestellt. Gesundheitsbezogene Fitness wurde dabei als Summe von sechs Kraftmessungen, maximaler Sauerstoffaufnahme, Flexibilität, Rumpf- und funktionaler Kraft bestimmt, leistungsbezogene Fitness als explosive und statische Kraft, Gesamtschnelligkeit und Schnelligkeit der Extremitäten sowie als Gleichgewichtsvermögen ermittelt. Die univariate genetische Analyse der gesundheits- und der leistungsbezogenen Fitness erfolgte mittels Abschätzung der maximalen Wahrscheinlichkeit in Pfadanalyse. Danach beschreibt ein Genotyp-Umwelt-Modell am besten diese Fitnessvariablen. Die bei Zwillingen beobachteten Kovarianzen dieser Variablen lassen sich vollständig durch genetische und spezifische Faktoren der Umwelt erklären. Es wurde kein Anhaltspunkt für einen Unterschied in der Erblichkeit von gesundheitsbezogener Fitness und leistungsbezogener Fitnessvariablen gefunden. Order