Trendsport - Modelle, Orientierungen und Konsequenen (Einführung)

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Breuer, Christoph; Michels, Harald
Erschienen in:Trendsport : Modelle, Orientierungen, und Konsequenzen
Veröffentlicht:Aachen: Meyer & Meyer (Verlag), 2003, S. 11-17, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200712003451
Quelle:BISp

Abstract

Trotz mittlerweile intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema „Trendsport“ ist immer noch unklar, was unter dieser Bezeichnung überhaupt zu verstehen ist. Innerhalb der unterschiedlichen Definitions- bzw. Begriffsbildungsansätze lassen sich vier unterschiedliche Gruppen ausmachen: 1. Quantitative Ansätze. Demnach ist eine Trendsportart eine Sport- oder Bewegungsform, die in einem kurz- oder mittelfristig zurückliegenden Zeitraum eine deutliche Nachfragesteigerung aufweist. Innerhalb dieses Definitionsansatzes lassen sich drei Untergruppen ausmachen: So kann das Kriterium der Nachfragesteigerung sowohl dann erfüllt sein, wenn die Nachfrage a) deutlich absolut steigt (Beispiel: Laufen) als auch, wenn sie b) deutlich relativ steigt (Beispiel: Beachvolleyball), erst recht, wenn sie c) sowohl absolut als auch relativ deutlich steigt. 2. Qualitative Definitionsansätze rücken die Andersheit statt des Nachfragewachstums in den Vordergrund und betonen, dass sich die Nachfrage nach Trendsportarten strukturell von der Nachfrage nach klassischen, etablierten Sportarten unterscheidet. Dabei wären Strukturbesonderheiten der Trendsportnachfrage z. B. a) Innovation im Vergleich zu bekannten Sportausübungsformen, b) eine explizite Erlebnisorientierung, c) herausgehobene Distinktions- und Stilisierungsorientierung, d) eine ausgeprägte Ästhetisierung und/oder e) ein deutliches Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit. Demnach würden Trendsportarten Sportarrangements darstellen, die mit traditionellen Sportarten kaum mehr als die grundlegende Beschäftigung mit dem Körper gemein haben. Unter den qualitativen Ansätzen lassen sich ebenfalls zwei Gruppen unterscheiden: a) Die Ansätze, die lediglich erlebnisorientierte Sportarrangements (z. B. Skate- und Snowboarding) als Trendsport bezeichnen. b) Die Ansätze, die auch die Gruppe der Gesundheits- und Fitnesssportarten mit einbeziehen (z. B. Spinning, Tae Bo). 3. Kombiniert quantitativ-qualitative Ansätze, wobei diese Definitionsansätze insgesamt sechs Untergruppen umfassen, die von Sportformen mit einem deutlichen absoluten Nachfragewachstum und einer starken Erlebnisorientierung (z. B. Snowboarding) über Sportarten mit hohem relativen Nachfragewachstum und Erlebnischarakter (z. B. Gleitschirmfliegen) bis hin zu Sportformen mit hohem absoluten wie relativen Wachstum und einer expliziten Fitnessnachfrage (z. B. Tae Bo) reichen. 4. Der vierte Definitionsansatz ist sozialer Art und betont, dass die Trendsportdefinition durchaus dynamisch sein kann, sich also im Laufe der Zeit entsprechend der Auffassung der Gesellschaft, was Trendsport ist, wandelt. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)