Im Dschungel der Leistungsmanipulation

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Grupe, Ommo
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:57 (2007), 3, S. 14-18
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200708002427
Quelle:BISp

Abstract

Das öffentliche Ansehen, vor allem aber die „kulturelle Ausstrahlung“ des Leistungssports wird seit vielen Jahren durch den Dopingmissbrauch beschädigt. Die Gründe für den weltweit systematischen „Sportbetrug“ analysiert Verf. hier weniger aus sportmedizinischer, pharmakologischer, trainingswissenschaftlicher, psychologischer oder pädagogischer Sicht, sondern aus dem Blickwinkel der Sportethik. Verf. zeigt, dass der Dopingmissbrauch in erschreckendem Maße den Sinn, die Idee und das Selbstverständnis des Sports (Fairness) insgesamt in Frage stellt. Auch wenn bereits in den 60er Jahren erste Dopingfälle vereinzelt auftraten, so hat die Leistungsmanipulation im heutigen Spitzensport einen moralischen Verfall erreicht, der jede Form von Glaubwürdigkeit und Vertrauen vermissen läßt. Selbst die sogenannten sauberen Sportarten geraten zunehmend unter Generalverdacht, Ziel sollte es sein, dem Dopingproblem nicht nur durch verstärkte Kontrollen zu Leibe zu rücken, vielmehr müsse man nach Meinung von Verf. durch wirksame Vertrauens- und Aufklärungsmaßnahmen bereits in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen präventiv tätig werden. Leistungs-manipulation ist dabei nicht ein Problem des Sports alleine, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Lemmer