Zur Interaktion koordinativer und propriozeptiver Leistungen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Interactions of coordinative and proprioceptive performances
Autor:Haas, C.T.; Schulze-Cleven, K.; Turbanski, S.; Schmidtbleicher, Dietmar
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:58 (2007), 1, S. 19-24, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200704001123
Quelle:BISp

Abstract

1. Problemstellung: Gegenstand der Studie war die Überprüfung, inwieweit eine Optimierung koordinativer Leistungen mit einer Verbesserung propriozeptiver Eigenschaften einhergeht. 2. Methoden: 25 Studienteilnehmer wurden einer Experimentalgruppe (15 Personen) und einer Kontrollgruppe (10 Personen) zugeteilt. Die Analyse der propriozeptiven Leistung basierte auf der Reproduktion oszillierender Gelenkwinkelverläufe via Kniegelenkextensionen und -flexionen. Zwischen Vor- und Nachtest absolvierten die Teilnehmer der Experimentalgruppe 5 Serien randomisierter Ganzkörperschwingungen à 60 Sekunden. Aus früheren Studien ist bekannt, dass diesesTreatment zu signifikanten koordinativen Verbesserungen führt. In der Kontrollgruppe wurde eine Ruhephase zwischengeschaltet. 3. Ergebnisse: Bei fast allen Versuchsteilnehmern können im Testverlauf sowohl unter- als auch überschießende Abweichungen von der Zielvorgabe identifiziert werden. Am oberen Umkehrpunkt (max. Kniegelenkwinkel) treten vermehrt überschießende Bewegungsabweichungen auf, am unteren Umkehrpunkt (min. Kniegelenkwinkel) eher unterschießende. Im Hinblick auf die Bewegungsfrequenz zeigen sich in Relation zur Vorgabe leicht schnellere Ausführungen. Der Vortest-Nachtest-Vergleich führt in beiden Gruppen zu geringen und nicht signifikanten Differenzen in allen Testparametern (p>0,05). Auch im Gruppenvergleich können keine statistisch bedeutsamen Differenzen identifiziert werden. 4. Diskussion: Die vorliegende Studie zeigt keinen Einfluss des Treatments auf die propriozeptive Leistungsfähigkeit. Frühere Studien fanden allerdings hochsignifikante Verbesserungen in der posturalen Kontrolle als Treatmenteffekt. Als mögliche Erklärung für diese divergenten Resultate lassen sich verschiedene Argumente auf untersuchungsmethodischer Ebene anführen. Alternativ bietet die Theorie der Stochastischen Resonanz (SR) eine Plattform, um motorische Adaptationen durch eine natürliche neuronale Variabilität zu erklären. Verf.-Referat

Abstract

1. Purpose of the study: The aim of this study was to analyse whether improved coordinative performance is based on improved proprioceptive capabilities. 2. Methods: 25 sportive participants were subdivided in one experimental (15 subjects) and one control group (10 subjects). Proprioceptive performance was analysed by reproducing a slowly-oscillating target course via knee extension and flexion movements. Members of the experimental group performed 5 series of random whole-body-vibration of 60 seconds each between pre- and post-tests. Control subjects had a rest period. 3. Results: Undershooting as well as overshooting errors can be identified in nearly all participants. Overshooting errors were more prominent at the higher endpoint (max. knee angle) and undershooting errors were found at the lower endpoint (min. knee angle). A higher velocity compared to the target course became evident with respect to movement frequency. However, pre-post comparison showed small and statistically insignificant (p>0.05) differences in all analysed parameters in both groups. Furthermore, no significant group differences could be identified. 4. Discussion: The study at hand shows that the treatment has no influence on proprioceptive performance. However, earlier studies found that the treatment greatly improves postural control (p<0.01). This divergence might be explainable on one hand by methodical aspects of measuring proprioception. On the other hand, stochastic resonance theory provides a platform to explain adaptations in motor control by the natural variability of neural processes. Verf.-Referat