Die Nationale Anti-Doping-Agentur : Kampf an sieben Fronten gleichzeitig

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Müller, Andreas
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:2007, 1, S. 18-21
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200704000913
Quelle:BISp

Abstract

Mit Sitz in Bonn wurde Ende 2002 die Nationale Anti-Doping-Agentur“ (NADA) in Deutschland gegründet. Ausgestattet mit einem Jahresetat von 1,3 Mio. Euro und einem Stiftungskapital von 8,6 Mio. Euro hat die NADA seitdem mit acht Beschäftigten ihre Arbeit aufgenommen. NADA-Geschäftsführer Roland Augustin meint jedoch, das Kontrollsystem benötige ein weit größeres Budget, um perfekt arbeiten zu können. Neben Prävention und Aufklärung hat sich die NADA trotzdem eine Optimierung des Kontrollsystems auf die Fahnen geschrieben. Statistisch gesehen wird derzeit ein Spitzenathlet in Deutschland nur einmal im Jahr getestet, aufgrund der beschränkten Mittel, so der ehemalige Chef des NADA-Doping Labors in Kreischa, ist eine Steigerung momentan jedoch nicht möglich. Durch einen Fernsehbericht in Kritik geriet die NADA erstmals, als bei den knapp 4500 unangemeldeten Trainingskontrollen deutscher Leistungssportler diese nicht von den 50 „Dopingjägern“ angetroffen wurden. Verletzung der Aufsichtspflicht und mangelnde Kommunikation zwischen der NADA und den Spitzenverbänden wurde der Agentur vorgeworfen. Verschärfte gesetzliche Neuregelungen („unabhängiges deutsches Schiedsgericht“) zur juristischen Bekämpfung des Dopingmissbrauch könne, so Verf., die „Handlungsgrundlage“ der NADA nicht unbedingt verbessern, da überführte Sportler den Strafen der Sportgerichtsbarkeit unterliegen. Lemmer