Was halten deutsche Jugendliche vom Fair Play als olympisches Ideal?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Naul, Roland
Erschienen in:Olympisch bewegt : Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Lämmer
Veröffentlicht:Köln: 2003, 247-252, Lit.
Herausgeber:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportgeschichte; Deutsche Sporthochschule Köln / Carl-und Liselott-Diem-Archiv
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200703000541
Quelle:BISp

Abstract

Verf. präsentiert Ergebnisse einer empirischen Untersuchung mit 12- bis 15jährigen Jugendlichen aus sechs europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Tschechien, Ungarn), die Fragen nach ihrer körperlichen Fitness und ihrem Lebensstil beantworten sollten sowie die Bedeutung von olympischen Idealen in ihrem Leben einzuschätzen hatten. Aus der Analyse der Olympischen Charta waren im Vorfeld acht zentrale Ideale identifiziert worden: Freundschaft, Frieden, Freude an der Leistung, Solidarität, harmonische Entwicklung von Körper und Geist, gegenseitige Achtung, Nobilität und Fair Play. Dabei ging es sowohl um die Frage, inwieweit die Jugendlichen diesen Idealen zustimmen (Idee) als auch um die Frage, in welcher Weise diese Ideale durch die Olympische Bewegung gefördert werden (Wirklichkeit). Im Rahmen dieses Artikels beschränkt Verf. sich auf die Darstellung der Ergebnisse der deutschen Untersuchungsgruppe und deren Einstellung zum olympischen Ideal Fair Play. Dabei erfährt das Fair Play als Idee eine überwältigende Zustimmung unter den Jugendlichen, während immerhin jeder Vierte Zweifel hinsichtlich der tatsächlichen Umsetzung dieses Ideals in der olympischen Praxis hegt. Auf das eigene Sporttreiben bezogen, weicht diese hohe moralische Unterstützung bei rund einem Drittel der Jugendlichen jedoch einer pragmatischeren Haltung: So bejahten ca. 30 Prozent der Jugendlichen die Frage, ob ein unfaires Verhalten bei einem unfairem Gegner akzeptabel sei. Verf. mahnt daher die Notwendigkeit einer Olympischen Erziehung als Werteerziehung im Schulsport an. (Amendt)