Prämien im Handballtraining – Eine experimentelle Studie zum Korrumpierungseffekt intrinsischer Motivation

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wegner, Manfred
Erschienen in:Wissenschaftlicher Transfer für die Praxis der Sportspiele : gemeinsames Symposium der dvs-Kommissionen Sportspiele, Fußball und Tennis vom 18.-20. November 2004 an der Deutschen Sporthochschule Köln
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2006, S. 217-223, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200702000352
Quelle:BISp

Abstract

Intrinsische und extrinsische Motivation bezeichnen unterschiedliche Anreizbedingungen für das Verhalten. Intrinsisch bezieht sich auf das Bedürfnis nach selbstbestimmten und kompetenten Handeln, während extrinsisch motiviertes Handeln dann vorliegt, wenn es als Mittel zum Zweck, d. h. instrumentell, z. B. zum Gelderwerb eingesetzt wird. Von einem Korrumpierungseffekt spricht man, wenn die ursprünglich selbstbestimmte Motivation durch fremdbestimmte Belohnungen geschwächt wird oder die Aufmerksamkeit von der Tätigkeit weg auf die Belohnungen gerichtet wird. Die Thematik wird in zwei Studien vertieft. In der Vorstudie bewerten Handballtrainer (N=50) die Relevanz externaler und internaler Motivierungsstrategien. Darauf aufbauend wird eine experimentelle Studie in einem randomisierten Versuchsplan unter Doppelblindbedingungen mit 61 hochklassigen männlichen Handballspielern durchgeführt. Es werden die Situationsbedingungen der Motivanregung (Belohnungsinstruktion vs. unterstützende Leistungsbestärkung) und zwei personenbezogene Faktoren (intrinsisch vs. extrinsische Motivstruktur, Handlungs- vs. Lageorientierung) variiert. Das Leistungskriterium ist die konzentrative Leistung unter Zeit- und Präzisionsdruck in einer handballspezifischen Testaufgabe. Die Erwartung eines leistungsbeeinflussenden Korrumpierungseffekts für intrinsisch motivierte Spieler durch die Geldprämie kann nicht gestützt werden. Allerdings zeigt sich der sog. Aufmerksamkeitseffekt extrinsischer Motivation. Durch die Aussicht auf zusätzliche Belohnungen wird besonders bei den handlungsorientierten Spielern die Aufmerksamkeit von der Tätigkeit abgelenkt. -Verf.-Ref.-

Abstract

Intrinsic and extrinsic motivation are two different incentives of behavior. Intrinsic motivation counts for the need of self-determined and competent behavior, extrinsic motivation aims at instrumental behavior, e.g. when it is used to earn money. A crowding out phenomenon is talked about when initial self-determined motivation is weakened by external rewards or attention is drawn back from the action towards the reward. The research program combines two studies. The pilot study is designed to evaluate the relevance of external and internal motivation strategies of team handball coaches (N=50). Based on these findings the experimental study follows a randomized double blind design with 61 high elite male team handball players. The situational factor of motivation (reward instruction vs. performance enhancing instruction) is varied by two personal factors (intrinsic vs. extrinsic motivation; action vs. state orientation). The criterion is the concentration performance that is measured under time and accuracy pressure in a team handball specific task. The hypothesis of a performance-related effect of the crowding out phenomenon on intrinsic motivated players in using reward instruction cannot be supported. However an attention-based effect of extrinsic motivation can be stated. Because of the opportunity to receive a reward, the attention of action-orientated players is drawn back from action itself. -Verf.-Ref.-