Essverhaltensstörungen im Leistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Lobinger, Babett Helen; Knobloch, Jörg; Steinbacher, Anja
Erschienen in:Nachwuchsleistungssport aktuell - zwischen Computer und Power-Food : Reader zum Sportgespräch ; 18. internationaler Workshop am 16. und 17. Juni 2003 in Oberhausen ; im Rahmen des Landesprogramms: "Talentsuche und Talentförderung in Zusammenarbeit von Schule und Verein/Verband" im Sportland Nordrhein-Westfalen
Veröffentlicht:Aachen: Meyer & Meyer (Verlag), 2004, S. 67-78, Lit.
Herausgeber:Nordrhein-Westfalen / Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200607001588
Quelle:BISp

Abstract

Verschiedene Studien zeigen, dass ein erhöhtes Risiko für Essverhaltensstörungen und klinische Essstörungen besonders bei folgenden Gruppen besteht: 1. bei Sportlerinnen der Ausdauersportarten, bei denen eine Gewichtsreduktion zur Verbesserung der maximalen Ausdauerleistungsfähigkeit führt, 2. bei Sportlerinnen von ästhetischen Sportarten, bei denen ein niedrigeres Körpergewicht aufgrund günstigerer Bewegungsabläufe höhere Benotungen ermöglicht und 3. bei Sportlerinnen, die einer Sportart mit Gewichtsklassen nachgehen, bei denen durch eine gezielte Gewichtsabnahme und das Erreichen einer leichteren Gewichtsklasse ein Wettbewerbsvorteil entstehen kann. Verf. stellen zunächst die möglichen Ursachen und den Verlauf von Essverhaltensstörungen dar. Bei einer Analyse verschiedener Untersuchungen zum Verhalten der Trainer bei Essverhaltensstörungen ihrer Athleten geht hervor, dass diese keine üppigen Kenntnisse über die verschiedenen Formen von Essstörungen haben. Daher ist es notwendig, Trainer gezielt und problembezogen auszubilden und sie somit zu befähigen, selbst einen Beitrag zur Prävention von Essstörungen zu leisten. Studien in den USA und in Norwegen haben gezeigt, dass durch Schulungsmaßnahmen bei Betreuern und Sportlern die Prävalenzraten deutlich gesenkt werden konnten. Aufgrund des Forschungsbedarfes und der Notwendigkeit, Kenntnisse für die Trainingspraxis bereitzustellen, haben das Psychologische Institut und das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln das Projekt „Prävention von Essstörungen im Leistungssport“ ins Leben gerufen. Hierfür wurden 46 Interviews mit A-Lizenztrainern geführt. Erste Ergebnisse zeigen, dass auf Seiten der Trainer ein großer Informationsbedarf im Hinblick auf die jeweilige sportartspezifische Ernährung besteht. Ziel ist es, aus den gewonnenen Daten praxisnahe, präventiv ausgerichtete Schulungsmaßnahmen für die Aus- und Weiterbildung zu entwickeln. Weinke