Organisationstheoretische Besonderheiten des Sports

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Emrich, Eike
Erschienen in:Handbuch Sportmanagement
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2005, S. 95-113, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200606001243
Quelle:BISp

Abstract

Im Zentrum vorliegender Analyse stehen die spezifischen Strukturmerkmale von Sportorganisationen, die Verknüpfung der Akteure mit ihrer Organisation, die Bedingungen der Handlungen dieser Akteure, individuelle und kollektive Zielsetzungen sowie die Bedeutung einer Führungsperson im Zielverwirklichungsprozess. Sportorganisationen weisen insofern strukturelle Besonderheiten auf, als die Akteure und die Organisation durch die Mitgliedschaft stabil verkoppelt sind und als Definition des Erfolgs mitgliederbezogenen Handelns der individuelle Anteil an der Verwirklichung von normativen Zielen und Werten betrachtet wird. Aus organisationstheoretischer Sicht können Sportorganisationen mit Scott als natürliche Systeme begriffen werden, demzufolge die Organisation nicht allein Zielverwirklichungsinstrumente sind, sondern auch soziale Gruppen. Als organisierte Hypokrisie bezeichnet der Verfasser die Entkoppelung von Entscheidungen, Reden und Handeln innerhalb der Organisation und beschreibt verschiedene Beispiele. Das Mülleimer-Modell von Cohen sieht in den Organisationen eine organisierte Anarchie, in denen die Parameter Personen, Lösungen und Probleme in Entscheidungsgelegenheiten in Form von Sitzungen oder informellen Gesprächen münden. Betrachtet man die Sportorganisation als lokale Ordnung kann sie als ein Feld strategischer Machtspiele interpretiert werden. Abschließend gilt es zu fragen, welche Auswirkungen konvergierende individuelle und kollektive Zielsetzungen für die Führung der Organisation auswirken. SaSch