Abstract

Angesichts des schlechten Image der Fußballschiedsrichter, „deren Sozialprestige nie so recht über den Status des Hanswursts, Spielverderbers und Blindgängers hinausgekommen ist“, ist es Verf. zufolge bemerkenswert, dass alle Versuche, die Machtfülle des Unparteiischen durch den zweiten Schiedsrichter oder technische Neuerungen wie den Videobeweis zu objektivieren, von großer Skepsis bis Misstrauen begleitet werden. Vielleicht liegt das daran, dass die Gesellschaft grundsätzlich jemanden braucht, den sie für Fehlentwicklungen oder solche Entwicklungen, die sie dafür hält, verantwortlich machen kann. Im Fußball ist das eben der Schiedsrichter, weil ihm „die Spielregeln alle Macht übertragen haben“. Vor diesem Hintergrund wollen Verf. mit ihrem Buch einen Beitrag zur „Kartierung des Schiedsrichterwesens“ geben. Zu den im Rahmen dieses Bemühens behandelten Aspekten gehören u. a. die folgenden: „Mut zu unpopuläören Entscheidungen“ – Ein Prolog; das Image und Selbstbild der Schiedsrichter; die Fehlentscheidung; der Schiedsrichter und die Spieler; Beruf, Freizeit, Familie – Fakten aus dem wahren Schiedsrichterleben; der Referee im Belastungstest; von Huizinga bis Hoyzer – Ein Epilog. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)