Abstract

Die ersten 36 Jahre im Leben des argentinischen Weltklasse-Fußballers Diego Maradona (1960-1996) spiegeln eine Epoche wider, in der Fußball vom populären Freizeitsport zu „dem“ Weltsport wurde, bei dem alle Beteiligten einem Medien- und kommerziellen Druck ausgesetzt sind, der vor 30 Jahren noch unvorstellbar gewesen wäre. Obwohl Maradona behauptet, aus dem Volk zu kommen und für das Volk zu spielen, wurde er tatsächlich zu einer skandalträchtigen Schlüsselfigur in einer gigantischen Geldmaschine, die durch inflationäre Transfergeschäfte, Fernsehübertragungsechte, Sponsoring und Merchandising angetrieben wird. Das Hauptanliegen von Verf. besteht daher auch darin, Maradona als ein gesellschaftliches, politisches und religiöses Phänomen zu betrachten. Einerseits werden die Mythen und andererseits die einflussreichen Geschäftskreise beleuchtet, die seine Laufbahn bestimmt haben. Was den eigentlichen Fußball angeht, steht Maradona als Torjäger im Mittelpunkt der Betrachtung. Grundsätzlich besteht jedoch das Ziel von Verf. darin, einen detaillierten Bericht über Maradonas Leben zu geben und einen Blick „hinter den Mythos“ zu werfen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)