Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssport - Ergebnisse einer Längsschnittstudie

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Tiemann, Michael; Brehm, Walter; Sygusch, Ralf
Erschienen in:Intervention und Evaluation im Gesundheitssport und in der Sporttherapie
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2004, S. 250-261, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200603000372
Quelle:BISp

Abstract

Verf. erläutern zunächst die Konzeption und die Institutionalisierung zweier AOK-Interventionen, die für Menschen mit bewegungsarmen Lebensstil sowie spezifischen Risikofaktoren und/oder Beschwerden konzipiert sind, bevor dann eine Feldstudie zur Evaluation der Intervention wiedergegeben wird. Die beiden Gesundheitssportprogramme zeichnen sich durch einen kooperativen Ansatz aus, bei dem eine Vernetzung mit Ärzten und Sportvereinen oder Fitness-Studios gesucht wird. Dabei werden Verbesserungen in den Bereichen Verhältniswirkungen, Verhaltenswirkungen, Gesundheitswirkungen und Kostenwirkungen angestrebt. Die Evaluation erfolgte über Befragungen der Teilnehmer, die direkt vor und nach dem Kurs sowie nach Ablauf eines Jahres erfolgten. Die Stichprobe umfasste zu t1 930 Personen, zu t2 603 Personen und zu t3 615 Personen. Für den Zeitvergleich t1-t2 liegen 562 Datensätze vor, für den Vergleich t1-t2-t3 400 Datensätze. Bei der Untersuchung der Verhältniswirkungen wurde deutlich, dass der Zugang zu 70 Prozent über eine ärztliche Empfehlung erfolgte, so dass der kooperative Ansatz als erfolgreich zu bezeichnen ist. Die soziodemographischen Merkmale ergaben darüber hinaus, dass Personengruppen erreicht wurden, die in Gesundheitssportprogrammen normalerweise unterrepräsentiert sind wie zum Beispiel Arbeiter oder Erwerbslose. Bei den Verhaltenswirkungen wurde festgestellt, dass mit 72 Prozent eine hohe Bindungsquote der Teilnehmer erreicht wurde und dass ein Drittel der Teilnehmer im Jahr nach der Intervention weiterhin in einem gesundheitsrelevanten Maß Sport betrieb. In Bezug auf Gesundheitswirkungen konnten signifikante Verbesserungen in den exemplarischen Bereichen wahrgenommenen Fitness, Grundgestimmtheit und Beschwerdewahrnehmung festgestellt werden. Bei den Kostenwirkungen ergab sich eine Reduktion des Medikamentenkonsums. Verf. konstatieren somit bei dem kooperativen Ansatz der Gesundheitssportprogramme nachhaltig positive Effekte. -bo-