„Kranz oder Tod“. Zum Leistungsvergleich in der griechischen Antike

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Lämmer, Manfred
Erschienen in:Streifzug durch die Sportgeschichte : Festschrift zur Verabschiedung von Prof. Dr. Harald Braun
Veröffentlicht:Bremen: 2004, S. 33-51, Lit.
Herausgeber:Verein für Hochschulsport
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200602000152
Quelle:BISp

Abstract

Wenn heute von den Olympischen Spielen in der griechischen Antike die Rede ist, preisen besonders gern Sportfunktionäre den humanistischen Geist und fairen Wettbewerb an – vor allem mit Blick auf die wachsende Kommerzialisierung im modernen Olympismus. Ähnliche Argumente führen Vertreter des nationalen Olympischen Komitees und Regierungsangehörige Griechenlands wiederholt ins Feld, um die Spiele für immer nach Athen zu holen. Sporthistoriker, Philologen und Archäologen haben jedoch diese Vorstellungen längst als Legendenbildung widerlegt. Bei den griechischen Athleten handelte es sich weder um gut gebaute Fünfkämpfer, noch um Amateure, die dem Ideal einer umfassenden geistigen, körperlichen und moralischen Vervollkommnung entsprachen. Dass die antiken Spiele der Völkerverständigung und dem Frieden dienten, ist ebenso ein Irrglaube, wie die Vorstellung, die Athleten traten alleinig nur wegen des Erwerb des „Siegerkranzes“ an. Nach Meinung von Verf. hält sich heute immer noch hartnäckig die Vorstellung, der olympische Agon sei dem „Prinzip des geregelten Wettkampfes“ und dem „Streben nach Leistung“ unterworfen gewesen. Unter Bezugnahme historischer Quellen (Pausanias) unternimmt Verf. daher den Versuch, Wesen und Bedeutung in der griechischen Athletik, das „Konkurrenzprinzip“ sowie den damaligen Leistungsbegriff genauer zu skizzieren. Lemmer