Abstract

Das Ziel des Buches besteht darin, die vordergründig revolutionär erscheinenden Auswirkungen des sog. Bosman-Urteils vom 15. Dezember 1995 auf den professionellen Sport aufzuzeigen. Die Argumentation orientiert sich dabei am internationalen Fußballsport, insbes. an der Fußball-Bundesliga. Zunächst wird eine Art Bestandsaufnahme erstellt, in der die zum Verständnis des Gesamtzusammenhangs und der zahlreichen Konsequenzen des Bosman-Urteils erforderlichen Grundlagen zur Organisation des Berufsfußballs dargestellt werden. Danach widmet sich Verf. – unter Verwendung des „Top-Down-Prinzips“ – der Untersuchung der am deutschen Profifußball beteiligten Institutionen und Personen, wobei deren Interdependenz herausgestellt wird. Auf dieser Grundlage wird die Rechtsprechung des EuGH vom 15. Dezember 1995 von ihrer Entsehungsseite her aufgezeigt. In diesem Zusammenhang werden auch die für das Verständnis des Urteils unerlässlichen Gegebenheiten im Europäischen Gemeinschaftsrecht erläutert. Bei der Darlegung der sich aus dem Bosman-Urteil ergebenden Konsequenzen für den Profisport und für alle am Berufsfußball Beteiligten wird zwischen den rechtlichen und den wirtschaftlichen Auswirkungen sowie den sonstigen praktischen Folgen für verschiedene Institutionen und Personengruppen differenziert. Den ökonomischen Aspekten, die der Transferentschädigung zugrunde liegen, sowie der aus dem Urteil resultierenden Problematik der Vereinsfinanzierung wird besondere Bedeutung beigemessen. Die aus diesen Darlegungen Erkenntnisse werden für Vorschläge zur Neustrukturierung bzw. Reorganisation des Fußballs verwendet. Mögliche Kompensationsmaßnahmen für das bisher praktizierte „Transferregime“ werden ebenfalls zur Diskussion gestellt. Um der Forderung des Verf. nach „mehr Professionalismus“ im Berufsfußball Nachdruck zu verleihen, wird sowohl die Möglichkeit der Gründung einer Kapitalgesellschaft in Erwägung gezogen als auch auf alternative Formen der (Vereins-)Finanzierung hingewiesen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)