The football grounds of Europe

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Die Fußballplätze Europas
Autor:Inglis, Simon
Veröffentlicht:London: Willow Books (Verlag), 1990, 288, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISBN:0002183056
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200512002674
Quelle:BISp

Abstract

Fußballstadien sind Pilgerorten vergleichbar, sie binden den Fan an seinen Verein und stellen die Seele des Klubs dar. Der Verlust eines Stadions bzw. der Ersatz eines alten, traditionsreichen Stadions durch einen Neubau führt nicht selten dazu, dass der alte Zauber, der von einem Stadionbesuch ausging, unwiederbringlich verloren ist. Insbesondere das Beispiel des Hamburger Fußballklubs FC St. Pauli zeigt, dass Stadien nicht als Fremdkörper in eine Stadt gelten können, sondern Gemeindeeinrichtungen sind, die am besten gedeihen, wenn sie körperliche Bestandteile der Gemeinde sind. Fußballstadien können als zentrale Anlaufstationen dienen und müssen keine Störfaktoren sein. Auch darf die z. T. hohe Gewaltbereitschaft der Fans nicht als Entschuldigung dafür herhalten, Stadien in Festungen zu verwandeln. In England versuchte man, diesen Weg zu beschreiten, das Ergebnis war das Desaster von Hillsborough, bei dem im April 1989 95 Fußballfans zu Tode kamen. Langfristig gesehen ist die beste Maßnahme gegen Zuschauergewalt nicht Stacheldraht und Mauern, sondern die Bekämpfung der Problemursachen, die abseits der Stadien zu suchen sind. Insgesamt vermittelt Verf. mit seiner Vorstellung europäischer Fußballstadien folgende Botschaften: 1. Es gibt keine Standardregeln für den Bau von Fußballstadien. Was für eine Stadt richtig sein kann, kann für eine andere genau falsch sein. 2. Die erfolgreichsten Stadien (z. B. Bochum und Utrecht) besitzen häufig die am wenigsten spektakuläre Architektur. Spektakuläre Dachkonstruktionen (wie z. B. in München oder Split) sind zwar schön und gut, kosten jedoch ein Vermögen und bringen nichts ein. 3. Immer mehr ältere Stadien werden so umgestaltet, dass sie im Endeffekt weniger Zuschauer bei höheren Eintrittskosten aufnehmen können (z. B. Rangers und Anderlecht), was dazu führt, dass immer mehr Zuschauer sich die Spiele zu Hause im Fernsehen anschauen. 4. Das Konzept des Stadions als Freizeitzentrum wird sich in Europa durchsetzen, wenn der Eurodom in Arnheim sich als Erfolg erweisen wird. 5. Angesichts der Minimalanforderungen der FIFA an Weltmeisterschaftsstadien (u. a. nur nummerierte Sitzplätze, mindestens 80.000 Zuschauer Fassungsvermögen, Dreiviertelüberdachung) werden in Zukunft nur noch sehr wenige Länder Europas in der Lage sein, Fußballweltmeisterschaften durchzuführen. Die Auswahl der von Verf. beschriebenen Stadien erfolgte unter dem Kriterium der historischen oder architektonischen Bedeutung des Stadions, der Bedeutung seines Klubs oder unter dem Gesichtspunkt, dass es sich bei dem betreffenden Stadion um eines handelt, in dem ein Welt- oder Europameisterschaftsspiel stattgefunden hat. Schiffer