Gemeinsam auf getrennten Wegen: Zum Mit- und Nebeneinander von NOK und DSB nach 1945
Autor: | Höfer, Andreas |
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Erschienen in: | Olympisches Feuer |
Veröffentlicht: | 2005, 4, S. 44-47 |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0471-5640 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU200511002611 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Wegen der ideologischen Gleichschaltung aller großen deutschen Sportverbände im Dritten Reiche war der sportorganisatorische Alltag nach Kriegsende zunächst einer besonderen Direktive durch die Besatzungsmächte unterstellt. Verf. zeigt, dass sich vor diesem Hintergrund die Etablierung neuer Strukturen als ein beschwerlicher und langwieriger Prozess erwies, der erst mit der Gründung des Deutschen Sportbundes (DSB) im Dezember 1950 ein vorläufiges Ende fand. Hauptproblemen der strukturellen „Innovation“ im deutschen Sport war die Frage, wie man die Fachverbände und Landessportbünde mit ihren jeweiligen Suborganisationen unter einen „gemeinsamen Hut“ bringen kann. Während der DSB die „Einigkeit“ im deutschen Sportgefüge und die internationale Völkerverständigung anstrebte, versuchte das Nationale Olympische Komitee, welches ein Jahr vor dem DSB ins Leben gerufen wurde, möglich schnell in die olympische Familie zurückzukehren. Wegen der fehlenden Souveränität Deutschlands gelang dies zunächst nicht. In den folgenden Jahrzehnten funktionierte das Miteinander trotz divergierender Interessen beider Sportverbände meist reibungslos, erheblichen Einfluss auf Gestaltung und Inhalt der Sportpolitik hatten jeweils die Funktionäre Wille Daume als DSB-Präsident auf der einen und Carl Diem als Schriftführer des NOK auf der anderen Seite. Lemmer