Neue Nachweismethoden in der Dopinganalytik: Künstliche Sauerstofftherapeutika aus quervernetztem Rinderhämoglobin
Autor: | Thevis, Mario; Schänzer, Wilhelm |
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Erschienen in: | Forschung Innovation Technologie |
Veröffentlicht: | 9 (2004), 2, 10-12 |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 1434-7776 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU200504000942 |
Quelle: | BISp |
Abstract
In der Notfallmedizin ist die Suche nach künstlichen Sauerstoffträgern als Blutersatzstoffe seit langem ein aktuelles Forschungsgebiet, da Blutkonserven häufig nicht ausreichen. Neben therapeutischen Indikationen können künstliche Sauerstoffträger auch zur Leistungssteigerung bei Athleten im Ausdauersport verwendet werden. Daher sind solche Substanzen durch das IOC und die WADA (Welt-Doping-Agentur) verboten und Nachweismethoden zur Detektion dieser Stoffe gefordert. In Südafrika ist das Rinderhämoglobinprodukt Hemopure® für den therapeutischen Einsatz im Humanbereich bereits zugelassen. Trotz identischer Aufgaben der Hämoglobine verschiedener Spezies unterscheiden sich deren Aminosäuresequenzen. Diese Unterschiede lassen sich für die Dopinganalytik nutzen. Über die Untersuchung von künstlich erzeugten Peptidbruchstücken lässt sich die Anwesenheit von Rindehämoglobin im humanen Plasma nachweisen. Gemäß den zu erwartenden Dosen kann mit dem beschriebenen Verfahren bei einem angenommenen Blutvolumen von ca. 6 Litern etwa 0,25 mg Hemopure je Milliliter Blut erfasst und somit auch über mehrere Tage nach der Applikation die Medikamentenaufnahme nachgewiesen werden. Amendt