Entwicklung, Wirken und Ende des Sportmedizinischen Dienstes der ehemaligen DDR

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Development, activities and demise of the Sports-Medical Service in the former GDR
Autor:Arndt, K.-H.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:55 (2004), 12, S. 322-329, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200503000631
Quelle:BISp

Abstract

Der Sportmedizinische Dienst (SMD) der ehemaligen DDR stellte ein staatlich geleitetes, flächendeckendes System der sportärztlichen Betreuung für die sporttreibende Bevölkerung dar. In allen 15 Bezirken sowie 223 Stadt- und Landkreisen der DDR existierten bis 1990 leistungsfähige sportärztliche Beratungsstellen, die von Ärzten mit der Qualifikation „Sportarzt“ oder „Facharzt für Sportmedizin“ geleitet wurden. Dargelegt wird die Entwicklung der sportmedizinischen Betreuung in der DDR von der anfänglich ehrenamtlichen sportärztlichen Beratung für alle Sporttreibenden bis zur umfassenden sportmedizinischen Betreuung der Hochleistungssportler. Mit der angestrebten und letztlich erreichten Weltgeltung der DDR im internationalen Sport, insbesondere bei den Olympischen Spielen, erhielt die leistungssportliche Aufgabenstellung im SMD absolute Priorität. Zuletzt waren mehr als zwei Drittel der 1800 Mitarbeiter des SMD allein mit diesen Aufgaben befasst. Die größter Geheimhaltung unterliegenden „unterstützenden Maßnahmen“ (Doping) bei ausgewählten Sportlern unter Mitwirkung von Ärzten des SMD gaben bis zum Jahr 2000 Veranlassung zu umfangreichen Ermittlungen, Strafverfolgungen und Verurteilungen von Trainern, Funktionärenund Ärzten. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gab es keine Chance einer Einordnung des SMD in das bestehende Gesundheitswesen der föderal gegliederten Bundesrepublik Deutschland. Der SMD wurde am 31.12.1990 aufgelöst. Verf.-Referat

Abstract

The Sports-Medical Service (SMS) in the former GDR was a comprehensive state-controlled system responsible for the sports-medical care of the population. Up to 1990, qualified "sports physicians" or "specialists for sports medicine" were in charge of efficient sports-medical centres in the 15 administrative regions of the GDR and its 223 districts and city boroughs. The article deals with the formation of the sports-medical service in the GDR from initial free consultations for everybody keen on doing some sport to the comprehensive sports-medical care of top athletes. When the GDR finally achieved its long-desired world esteem in international sports - especially in the Olympic Games - the care of top athletes became highest priority for the SMS. In the end, more than two-thirds of the 1800 SMS staff dealt solely with these tasks. SMS physicians were involved in the top-secret "supporting measures" (doping) for selected athletes, which caused extensive inquiries, prosecutions and convictions of coaches, officials and physicians up to the year 2000. After the reunification of Germany the SMS did not fit in the federal structure of the health service of the Federal Republic of Germany. The SMS was dissolved on Dec. 31,1990. Verf.-Referat