Abstract

Verf. untersuchten, wie die weitenbestimmenden Anfangsparameter des Speerwurfs, die Abfluggeschwindigkeit und der Abflugwinkel des Speeres die Wurfweite im Einzelnen positiv oder negativ verändern. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, ob und wie diese Parameter durch den Werfer beeinflusst werden können. Aufgrund ihres umfangreichen Datenmaterials (bis in die höchsten Leistungsbereiche) gelangen Verf. u. a. zu folgenden Schlussfolgerungen: Die Größe des Beschleunigungsweges und damit auch der Abfluggeschwindigkeit beim Speerwurf steht in enger Wechselbeziehung mit der Größe des Anstellwinkels. Es gibt keinen optimalen Abflugwinkel des Speeres unabhängig von der Abfluggeschwindigkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass beim Speerwurf ein Weitengewinn durch Vergrößerung des Abflugwinkels auf über 35 Grad auf Grund der Notwendigkeit, die Abfluggeschwindigkeit zu halten bzw. zumaximieren, immer schwerer wird – obwohl generell bei gleichbleibender Abfluggeschwindigkeit mit steileren Anflugwinkeln bis nahe 45 Grad weiter geworfen werden könnte. Damit erklärt sich auch der scheinbare Widerspruch zwischen den Abflugwinkeln in der Speerwurfpraxis von 35 Grad und niedriger auch bei Rekordwürfen und dem Weitenzuwachs bei der „Speerkanone“ bis nahe 45 Grad. Die in der Literatur weit verbreitete Orientierung auf einen Abflugwinkel von 36 Grad und größer ist zu eng und einseitig. Einen Winkelbereich von 35 ± 3 Grad trägt den tatsächlichen Verhältnissen und Variationsmöglichkeiten besser Rechnung. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)