Technikanalyse der Hechtbewegung des Fußball-Torhüters

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kollath, Erich
Erschienen in:Sportwissenschaft rund um den Fussball : 12. Jahrestagung der dvs-Kommission Fussball vom 22.-29.9.1996 in München ; Beiträge und Analysen zum Fussballsport IX
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, S. 29-39, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission Fußball
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200502000319
Quelle:BISp

Abstract

Zur Analyse torhüterspezifischer Bewegungen, wie etwa dem Hechten nach einem Ball, existiert bis heute kaum wissenschaftliche Literatur. Um mehr über biomechanische Aspekte der Hechtbewegung des Torhüters zu erfahren, wurden experimentelle Untersuchungen unter folgenden Fragestellungen durchgeführt: Welche Unterschiede bestehen zwischen dem Hechten nach hohen Bällen mit einer kurzen und mit einer langen Bewegungszeit unter besonderer Berücksichtigung der Dauer der Bewegungsphasen und dem Körperschwerpunkt des Akteurs? Welche Empfehlungen für die Praxis lassen sich hieraus ableiten? Für das Experiment wurden sechs A-Jugend-Torhüter der obersten Leistungsklasse einer videografischen Analyse unterzogen. Die Hechtbewegung lässt sich in fünf Phasen gliedern: 1. Reaktionsphase, 2. Auftaktphase, 3. Doppelstützphase, 4. Einbeinstützphase und 5. Hechtphase. Vor allem eine schnelle Reaktionszeit ist für ein schnelles Erreichen des Balles von Nöten. Eine schnelle Abdruckphase (Auftaktbewegung und Doppelstütz) begünstigt ein baldiges Berühren des Balles zusätzlich. Als Anregung für die Praxis ergibt sich hieraus, die Antizipationsfähigkeit des Torhüters durch entsprechende Übungen zu verbessern, um eine möglichst kurze Reaktionszeit zu erreichen. Ebenfalls gilt es, durch vorbereitendes Beugen in den Beingelenken zur Absenkung des Körpers sowie das Trainieren des seitlichen Hechtens sowohl mit als auch ohne Auftaktschritt, die Auftakt- und Doppelstützphase so kurz wie möglich zu gestalten. Ein vorbereitendes tiefes Absenken des Körperschwerpunktes (KSP) begünstigt tendenziell eine höhere KSP-Geschwindigkeit in der Einbeinstütz- und Hechtphase. Fürhoff