Die Amateurfußballspieler - Karriereverläufe und Leistungsniveau

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kellermann, Guido
Erschienen in:Die lokal-globale Fußballkultur - wissenschaftlich beobachtet
Veröffentlicht:Münster: Waxmann (Verlag), 2004, S. 105-120, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200501000216
Quelle:BISp

Abstract

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob zwischen dem heutigen Leistungsniveau der Fußballsenioren (i. d. R. ab 18 Jahren) und deren Sozialisationsbedingungen Zusammenhänge erkennbar sind, die sich in gewissen Karrieremustern äußern. Grundlage der Untersuchung ist eine schriftliche Befragung von Amateurfußballspielern aller Leistungsklassen von der Kreisliga C bis zur Oberliga, die in Kooperation mit dem Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) in dessen Verbandsgebiet durchgeführt wurde. Der Fragebogen bezog sich erstens auf den soziobiografischen Kontext der Spieler, zweitens auf den Karriereverlauf im Rahmen sozialer Bedingungen und sportiver Einstellungsmuster und drittens auf Freizeitorientierungen und Werteinstellungen, die einen bestimmten Lebensstil markieren. Es zeigt sich, dass die Spieler unterschiedlicher Leistungskategorien einige signifikante Differenzen in ihrem Karriereverlauf vorzuweisen haben, die einen Zusammenhang zwischen der sportlichen Leistung und den Sozialisationsbedingungen im Lebenslauf der Spieler offen legen. So wurde ein heutiges höheres Spielniveau durch die Förderung seitens der Eltern beim Karrierebeginn begünstigt. Die daraus abzuleitende höhere Leistungsaffinität bzw. -fähigkeit ging einher mit vergleichsweise intensiveren Straßenfußballaktivitäten im Kindesalter und der Bereitschaft bzw. Möglichkeit, die eigenen Potenziale durch einen Vereinswechsel in der Jugend weiter auszuloten. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass je stärker die sportliche Leistung bei Karrierebeginn sozial eingebettet ist und entsprechende Anerkennung verspricht, desto stärker begleitet der sich im eigenen Vermögen und Selbstverständnis niederschlagende leistungssportliche Gedanke die Karriere des erwachsenen Spielers. Spieler höheren Leistungsniveaus weisen in ihren Karrieren auch tendenziell mehr Kontinuität auf. Dies ist insofern umso aussagekräftiger, da in höheren Spielklassen wesentlich mehr Aufwand betrieben werden muss, also auch stärkere Integrationsleistungen in Bezug auf den gesamten Lebensentwurf gefordert sind. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)