Taking liberties. Hibs casuals and Scottish law

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:[Sich] Freiheiten nehmen. Hibs casuals und schottisches Recht
Autor:Giulianotti, Richard
Erschienen in:Football, violence and social identity
Veröffentlicht:London: Routledge (Verlag), 1994, S. 229-261, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200411003104
Quelle:BISp

Abstract

Seit dem Beginn der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts stellen die sogenannten "casuals" die dominante Form der Subkultur im schottischen Fußball dar. Sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von früheren Ausprägungen des Hooliganismus, z.B. dadurch, dass sie keine Montur in den Farben ihres Teams tragen, sondern teure Designer-Sportbekleidung, was die Segregationsbemühungen der Polizei am Spieltag zusätzlich erschwert. Die aktivste "casual"-Bewegung in Schottland stellt der "Capital City Service" dar, der sich aus Anhängern der Hibernian Edinburgh rekrutiert. Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in einer Discothek in Dunfermline wurden zwei Edinburgher "casuals" wegen versuchten Mordes angeklagt. Im Vorfeld des Prozesses wurde von den Medien ein Bild der Hooligans gezeichnet, dass sich entscheidend auf den Prozessverlauf und dessen Ergebnis auswirkte. Die "casuals" wurden als eine mafia-ähnliche Organisation beschrieben, die sich neuerdings "Die Familie" nenne, eine straffe Organisation mit einem Paten an der Spitze aufweise und in Drogenhandel und Schutzgelderpressung involviert sei. Unter dem Eindruck einer derartigen Berichterstattung sowie der objektiv gefärbten Mund-zu-Mund-Propaganda der in den Vorfall involvierten Personen wurden die Angeklagten von den Dunfermliner Geschworenen trotz sich widersprechender Aussagen der staatsanwaltschaftlichen Zeugen, eines in letzter Konsequenz unwiderlegbaren Alibis des einen Angeklagten sowie einer unter fragwürdigen Umständen durchgeführten Gegenüberstellung einiger Zeugen mit dem zweiten Beschuldigten zu Gefängnisstrafen verurteilt. Einen Einfluss auf die Aktivitäten der "Hibs casuals" hatte diese Verurteilung indes nicht. Auch in den Jahren nach dem Prozess fielen die Edinburgher Hooligans immer wieder als besonders gewalttätig und brutal auf. Fürhoff