Der jugendliche Leistungssportler - Aufwendungen und Anforderungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Fessler, Norbert; Schorer, Jörg-Ralph
Erschienen in:Miteinander lernen, forschen, spielen : Zukunftsperspektiven für Tennis
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2003, S. 84-96, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200407002140
Quelle:BISp

Abstract

Verf. stellen Ergebnisse der vom Landessportverband Baden-Württemberg 1999 in Auftrag gegebenen D-Kader-Untersuchung vor. Die Studie verband pädagogisch-psychosoziale Aspekte der Lebenswelt jugendlicher Leistungssportler mit strukturellen Fragen der Nachwuchsförderung und analysierte diese auf zwei Ebenen: 1. Zusammenhänge zwischen Merkmalen des Trainings, des Trainers, der Lebenssituation sowie der Organisationsstrukturen und ihre Gewichtung im Hinblick auf die Zielvariable "sportlicher Erfolg" aus der Adressatenperspektive sowie 2. Identifikation genereller Bedingungen der Programme aus der Programmgeber-Perspektive. Mit einbezogen wurden sowohl individuelle als auch korporative Akteure mit ihren jeweiligen Handlungsorientierungen, Wahrnehmungen und interaktiven Beziehungen. Die Befragung fand 1999/2000 in 25 verschiedenen Sportarten (n = 1329) statt. Verf. stellen in einem kleinen Ausschnitt Anforderungsfacetten in den formell wichtigen Lebensbereichen Leistungssport und Schule dar. Vergleicht man die aktuellen Werte der zeitlichen Trainingsaufwendungen mit den Werten der vor 20 Jahren durchgeführten D-Kader-Studien in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, lässt sich feststellen, dass die immer höheren Leistungen im Spitzensport im Kadernachwuchs auf Landesebene unter dem Blickwinkel von Zeitaufwendungen nicht belegt werden können. Bei differenzierter Betrachtung der Daten kommt man zu dem Schluss, dass in vielen Fällen entweder zu wenig oder zuviel trainiert wird. Für Sportfördersysteme sollte gelten, dass sie die Sportler auf ihrem Weg unterstützen sollten, indem sie nicht nur gute Trainingsbedingungen bieten, sondern auch die Rahmenbedingungen optimieren. Richtet man den Blick auf die Bruttozeiten des Trainingsumfanges und die Schulzeiten, wird deutlich, dass, je trainingsaufwendiger die betriebene Sportart wird, eine strukturell-organisationale Zeitentlastung in der Lebensführung der Athleten unabdingbar scheint. Gemeint sind vor allem geringere Wegezeiten zwischen Wohnung, Schule und Trainingsort. Das wird bei einzelnen Sportarten dann zu einer Konzentration in Leistungszentren mit ausgebildeten Strukturen führen. Weinke