Schwellendiagnostik in den Ausdauersportarten auf der Grundlage der Herzfrequenzvariabilität

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Berbalk, Anneliese; Neumann, Georg
Erschienen in:16. und 17. Internationales Triathlon-Symposium
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2003, S. 63-73, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Internationales Triathlon-Symposium
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200403000683
Quelle:BISp

Abstract

Eingangs wird aufgelistet, wo die Schwerpunkte der diagnostischen Anwendung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) in der Sportmedizin und Trainingswissenschaft liegen. In der klinischen Medizin wird die HRV als valide diagnostische Methode zur Beurteilung des vegetativen Funktionssystems genutzt. Im Rahmen der von Verf. vorgestellten Studie wurde die HRV von 46 leistungsstarken Ausdauersportlern der Sportarten Triathlon und Radsport mit einem standardisierten Stufentestprogramm auf dem Radergometer untersucht. Während der Ergometrie wurde auf jeder Belastungsstufe die Laktatkonzentration und der Säure-Basen-Status aus dem hyperämisierten Ohrblut bestimmt. Bis zu einer Belastung von etwa 50 Prozent der erreichten Leistung zeigt sich eine starke Verringerung der HRV, die hauptsächlich auf den abnehmenden Einfluss des Vagotonus zurückzuführen ist. An diesen Steilabfall aller HRV-Parameter schließt sich bei den Kurzzeitvariabilitätsparametern eine Plateauphase an, die verdeutlicht, dass der Vagus kaum noch einen Einfluss auf die Herzschlagfolge ausübt. Das in dieser Phase nachgewiesene individuelle Minimum wird als vegetative Schwelle (HRV-Schwelle) definiert. Sie charakterisiert den Umschlag von sympathovagaler Steuerung in die überwiegend sympathische Steuerung der Herzfrequenz. Im Durchschnitt lag die HRV-Schwelle bei 2,4 mmol/l Laktat, bei 70 Prozent der Maximalleistung und zehn Prozent unterhalb der Leistung der individuellen anaeroben Schwelle. Die Kinetik der HRV bei der Fahrradergometrie steht in einer direkten Beziehung zur Ausdauerleistungsfähigkeit. Die Untersuchungsergebnisse zeigen einen engen Zusammenhang zwischen der vegetativen Steuerung der Herzfunktion und wesentlichen leistungsdiagnostischen Kenngrößen des Stoffwechsels, des Säure-Basen-Haushalts und der Atemgasanalyse. Die Ableitung von Trainingsherzfrequenz auf der methodischen Basis der HRV ist für die Anwendung im Ausdauersport geeignet. Weinke