Zur Konvergenz von Pop- und Sportkultur

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schmidt, Robert
Erschienen in:Vom sinnlichen Eindruck zum symbolischen Ausdruck - im Sport : dvs-Tagung vom 17.-19. Juni 1999 in Berlin
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2001, S. 139-153, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200403000667
Quelle:BISp

Abstract

Die beiden kulturellen Felder der Popkultur und des Sports verwischen zunehmend ihre Grenzen gegeneinander. Sie öffnen sich füreinander und übernehmen jeweils grundlegende Charakteristika voneinander. Die Konvergenzprozesse zwischen Pop und Sport haben Veränderungen innerhalb beider kultureller Felder zu ihrer Voraussetzung. Verf. skizziert diese schwerpunktmäßig für die Popkultur. Die Popkultur entwickelte sich in Deutschland zu einem relativ autonomen Feld, in dem vorzugsweise im Medium körperlicher Stile alle grundlegenden sozialen Unterschiede dargestellt und aufgeführt werden können. Verf. stellt einige Stationen dieser Entwicklung dar (RocknRoll, Rock, Punk und Dance), die letztendlich in die Öffnung der Popkultur gegenüber dem Sport mündeten. Mit der Entstehung von Disco öffnet sich das popkulturelle Feld dem Sport, zu dem es während der Rock-Hegemonie noch kaum Berührungspunkte aufwies. Die Auflösung der Rock-Hegemonie geht einher mit der Öffnung der Popkultur gegenüber dem Sport. Mit den Dancefloor-Genres sind im Unterschied zur Rock-Kultur je unterschiedliche sportive Körperkonzeptionen assoziiert. War in der Rock-Kultur der Körper das Erfahrungs- und Ausdrucksmedium innerer Stimmungen und Zustände, sollen in der Dancefloor-Kultur durch über den Körper erzeugte Ekstasen, durch Körpertechniken und aus dem Bereich des Sports übernommene Formen des Trainings und der systematischen Körperbearbeitung innere Erlebnisse hervorgerufen werden. Bei den verschiedenen popkulturellen Stilformen wie bei den aktuellen Trendsportarten handelt es sich um je spezifische Arrangements von Kleidung, Musik, gestischen Codes, Ritualen, Bewegungsformen und Haltungen, die sich jeweils zu einer spezifischen und kohärenten Gestalt kultureller Körperlichkeit zusammenfügen. Weinke