Sind Ältere gute Trainingsexperten? Physische und psychsiche Wirkungen eines selbstregulierten und extern gesteuerten Ausdauertrainings

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Golenia, Marion Eva; Allmer, Henning; Kleinert, Jens; Knigge, Helge Ulf; Strüder, Heiko Klaus; Allmer, Marietta; Predel, Hans-Georg
Erschienen in:Forschung Innovation Technologie
Veröffentlicht:8 (2003), 2, S. 16-22, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1434-7776
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200402000320
Quelle:BISp

Abstract

Die Belastungsdosierung eines Ausdauertrainings von Freizeit- und Breitensportlern - insbesondere sporttreibender Älterer - erfolgt in der Regel anhand medizinischer oder physiologischer Parameter. Die subjektive Befindlichkeit, das Anstrengungserleben oder die Motivation finden dagegen selten Berücksichtigung bei der Belastungsdosierung. In einem Vergleich zwischen einem extern gesteuerten (Belastung bei ermittelter 2mmol/l Blutlaktat-Herzfrequenz, im Verlaufe der Einheiten herzfrequenzgesteuert konstant gehalten), und einem selbstregulierten Training (über Instruktionen angeleitet und nur in wenigen Ausnahmefällen extern gesteuert) wurden 16 gesunde, untrainierte, ältere Männer (ab 60 Jahren) 10 Wochen mit 3 Einheiten/ Woche auf das psychische und physische Wohlbefinden sowie verschiedene kardiovaskuläre Risikofaktoren bei einem Ausdauertraining auf Fahrradergometern untersucht. Vor und nach jeder Untersuchung wurden zwei Fragebögen eingesetzt: 1. Fragebogen zur wahrgenommenen körperlichen Verfassung (WKV), um Aktiviertheit, Trainiertheit, Beweglichkeit und Gesundheit abzubilden. 2. Eigenzustandsskala (EZ; Kurzform), zur Erfassung von Handlungsbereitschaft (Motivation) und Handlungsfähigkeit (Beanspruchung). Die biomedizinischen Befunde ergaben für die Versuchsgruppe der selbstgesteuerten Probanden (VG) eine günstige Adaption bezüglich Leistungsentwicklung und kardiovaskulärer Risikofaktoren. Die extern gesteuerte Kontrollgruppe (KG) dagegen erzielte zwar eine vergleichbare körperliche Leistungsfähigkeit, aber keine signifikante Verbesserung des BMI, des Körpergewichts sowie des Lipidprofils. Die Parameter Aktiviertheit und Gesundheit verbesserten sich in beiden Gruppen, während sich das Trainiertheitsempfinden nur in der VG verbesserte. Bezüglich der Motivation gab es keine signifikanten Unterschiede, bei der Handlungsfähigkeit hatte die VG höhere Werte. In einem mit dieser Untersuchung zusammenhängenden Satelittenprojekt wurde überprüft, inwieweit aerobes Ausdauertraining bei Älteren mit einer Veränderung der Regulationsfähigkeit des serotonergen Neurotransmittersystems einhergeht. -aam-