Abstract

Das Problem des sportlichen Anfaengertrainings ist sowohl in der allgemeinen Diskussion als auch in der Wissenschaftsgemeinde Gegenstand kontroverser Debatten. Die vorliegende Darstellung des Konzeptes der Entwicklung plädiert in erster Linie fuer eine grössere Flexibilität im Training mit Kindern und Jugendlichen auf der Grundlage einer stärkeren Berücksichtigung der individuellen Entwicklung der jungen Talente. Die Darlegung der Argumente, aus denen sich diese Zielvorstellungen ableiten, wird nach evolutionspsychologischen, biologischen, trainingstheoretischen und lerntheoretischen Argumenten differenziert. Dabei ist die Entwicklung als Konzept von zentraler Bedeutung. Abschliessend können unter anderem folgende Feststellungen gemacht werden: Für die Förderung des sportlichen Talents ist die Entwicklung durch das Training entscheidend. Im Fortschritt des Prozesses ist neben dem 'inneren Antrieb' des jungen Sportlers insbesondere eine überlegte, langfristige Trainingsplanung von seiten der verantwortlichen Trainer von Bedeutung. In der Entwicklung des Talentes hat die Veränderung von Charakteristika, die für die sportliche Leistung entscheidend sind, Vorrang vor der Suche nach stabilen Verhaltensdispositionen. Die Entwicklungsprozesse sind prinzipiell offen und nicht standardisierbar. In der Verflechtung von Einflussfaktoren und Entwicklungmöglichkeiten des Talentes vollziehen sich Fortschritte nicht nach dem einfachen Reiz-Antwort-Schema. Die gleichen Reize rufen nicht immer die gleichen Antworten hervor. Für die Ausbildung von Talenten ist ein hoher Grad an Variabilität des Trainings notwendig, das flexibel auf die Reaktionen der Talente eingeht und die individuellen Entwicklungen berücksichtigt. SaSch