Erfolgskontrolle als Prinzip : wie valide ist die aktuelle Wettkampfdiagnostik im Sprint?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Letzelter, Manfred
Erschienen in:Trainingsprinzipien. Fundament der Trainingswissenschaft. Kolloqium der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), Sektion Trainingswissenschaft, mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und der Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, anlässlich des 75. Geburtstages von Professor Dr. Dietrich Harre. 12.-13. Januar 2001, Leipzig
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2002, S. 85-95, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200303000672
Quelle:BISp

Abstract

Im Rahmen der aktuellen Sprint-Wettkampfdiagnostik wird das Niveau der Sprintfähigkeiten i.d.R. anhand von Zwischen- und Teilzeiten gemessen. Die Validität dieser Messungen wurde bislang unkritisch unterstellt, allerdings nicht überprüft. Stellt man die Messdaten ausgewählten biomechanischen Parametern des Geschwindigkeits- bzw. Beschleunigungs-Weg-Verlaufs gegenüber, zeigt sich, dass die Validität keineswegs generell als akzeptabel gelten kann. Aufgrund der Koeffizienten für die Übereinstimmungsvalidität ist es naheliegend, dass mit der 30-Meter-Zwischenzeit nicht die "Startbeschleunigung" gemessen wird, während mit der 30-60-Meter-Teilzeit zwar die "Pick-up-Beschleunigung" als motorische Dimension, nicht aber auch die Beschleunigungsleistungen an ausgewählten Streckenpunkten einigermaßen akzeptabel geschätzt werden. Obwohl die 60-80-Meter-Teilzeit ein hinreichend valider Indikator der "Sprintschnelligkeit" ist, kann selbst diese Schätzung in erheblichem Maße fehlerbehaftet sein. Die Differenz für die Zeit auf den letzten und vorletzten 20 Metern ist als Gradmesser der Sprintausdauer ungeeignet. Der ermüdungsbedingte Zeitverlust kann damit keineswegs insgesamt beurteilt werden, das Maß der Übereinstimmung unzureichend. Darüber hinaus unterschätzt diese "Differenz von Differenzen" den wahren Zeitverlust und überschätzt damit die Sprintausdauer. Die übliche Sprint-Wettkampfdiagnostik ist insgesamt gesehen also weder genügend differenziert noch valide und sollte deshalb Verf. zufolge neu konzipiert werden. Schiffer