Alter, Altern, Alterssport - Zur Bedeutung des körperlichen Trainings für Ältere aus sportwissenschaftlicher Sicht

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Stemper, Theodor
Erschienen in:Spektrum der Sportwissenschaft
Veröffentlicht:Düsseldorf: 2002, S. 38-60, Lit.
Herausgeber:Universität Düsseldorf / Institut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200212003433
Quelle:BISp

Abstract

In den nächsten Jahrzehnten wird in allen Industriegesellschaften ein demographischer Wandel stattfinden. Der Anteil Älterer wird ansteigen und die Zahl der Jüngeren wird abnehmen. Im Alter kommt es zu einer Einschränkung der Fähigkeiten Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination. Das bedeutet nicht, dass das Alter mit Gebrechlichkeit einhergeht, wie es das Defizitmodell beschreibt. Das Kompetenzmodell der modernen Gerontologie sieht es aus der Perspektive der möglichen Gewinne oder Kompetenzen. In der trainingswissenschaftlichen Sportwissenschaft ist dieses Modell vorherrschend. Bei Älteren kann das mit Bewegungsreizen jeweils angesprochene Organ- und Funktionssystem an erhöhte Beanspruchungen adaptieren, d.h. alte Menschen sind körperlich trainierbar. Neben der motorischen Stabilisierung lassen sich weitere Effekte der sportlichen Aktivität mit Älteren belegen. Die psychischen und sozialen Effekte müssen aber nicht ausschließlich von der körperlich-sportlichen Betätigung abhängen. Belastungen mit Kraft- und Ausdauer-, Beweglichkeits- und Koordinationskomponenten in unterschiedlichen Bewegungs- und Sportprogrammen sind für Aspekte der selbständigen Lebensführung und den Erhalt der Lebensfreude von großer Bedeutung. Die vielfältige Bewegungs- und Sportaktivität im Alter mit all ihren Sinnzuschreibungen und vielfältigen Erlebnissen wie Ein- und Ausdruck, Miteinander, Umwelt-, Körper- und Materialerfahrung und die damit einhergehende Verbesserung der sozialen Situation, Stärkung der Identität und des Selbstbildes, ist häufig abhängig von ausreichender körperlicher Leistungsfähigkeit. Die Bedeutung des körperlichen Trainings für Ältere liegt weniger darin, dem Leben Jahre hinzuzufügen, sondern eher darin, möglichst lange die Funktionsfähigkeit, Selbständigkeit und Lebensfreude zu erhalten. Weinke