Abstract

Die Erforschung und Entwicklung des Sporttourismus ist auf eine enge Kooperation zwischen der Praxis vor Ort und der Theorie in den Wissenschaftsbereichen Sportsoziologie, Wirtschaftsgeographie und Tourismus angewiesen. Der Sport wird in Anlehnung an wissenschaftstheoretische Überlegungen als kulturelles Potential von Urlaubsregionen verstanden. Dabei ist ein weites Wissenschaftsverständnis vorauszusetzen, das die Sportwissenschaft zwingt, dem Modernisierungstrend insofern zu folgen, dass die Versportlichung der Gesellschaft mit einer Enttraditionalisierung des Sports einhergeht. Außerdem sollte die Sportwissenschaft sich als Bewegungswissenschaft und auch als Kulturwissenschaft etablieren, um interdisziplinär und thematisch anschlußfähig zu sein. Am Beispiel der Indel Usedom wird eine Skizze der für den Sporttourismus relevanten Ressourcenstrukturen erstellt. Zentrale Merkmale einer solchen Skizze sind die geographische Lage, die wirtschaftliche Struktur sowie Entwicklungen des Tourismus in den vergangenen Jahren. Auch die vorhandene Sportinfrastruktur, Usedom zählt 38 Sportvereine, ist von Interesse. Raumordnerische Überlegungen und tourismuswirtschaftliche Orientierungen bilden neben der Ressourcenstruktur die Grundlage für Konzepte und Erfahrungen zur Entwicklung von Sporttourismus in der Region. Intensive Kooperationsbeziehungen, wie im dargelegten Beispiel zwischen dem Kreissportbund Ostvorpommern, einem Sporthotel in Zinnowitz und der begleitenden wissenschaftlichen Analyse führten zu verschiedenen Projekten. Ein Pilotprojekt zur Öffnung der Sportvereine, Kanutouren rund um Usedom oder die Landeskonferenz Sporttourismus 2000. SaSch