Der Einfluss lokaler Ermüdung auf Muskelaktionspotenziale (MAP) und Parameter der Leistungsfähigkeit der unteren Extremitäten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Thorhauer, Hans-Alexander; Hoffmann, Lutz; Falk, Werner; Michel, Sven
Erschienen in:Muskel-Ermüdung. Forschungsansätze in der Trainingswissenschaft. Jahrestagung 1999 der dvs-Sektion "Trainingswissenschaft". Zweites Jenaer Kolloquium zur Trainingswissenschaft 25./26. Juni 1999
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2001, S. 99-110, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200210002846
Quelle:BISp

Abstract

Die lokale Ermüdung des m. triceps surae führt zu einer Reihe von Anpassungsregulationen des Bewegungssystems, die dazu dienen können, Leistungseinschränkungen des muskulären Systems zu verzögern, gering zu halten oder zu kompensieren. Aus den dargelegten experimentellen Befunden lassen sich folgende Tendenzen ableiten: (1) Lokale Ermüdung der Wadenmuskulatur führt zu unterschiedlichen Auswirkungen auf Parameter der sportlichen Leistung. Während die Bodenkontaktzeiten eher unbeeinflusst bleiben, kommt es zu einem gewissen Abfall in der Flughöhe/Flugzeit beim Squat und Drop Jump. (2) Die Muskelaktionspotenziale zeigen charakteristische Veränderungen. Hervorzuheben sind Abhängigkeiten in der Regulationsstrategie von (a) der Spezifik der Bewegungsstruktur, (b) der Funktion des Muskels innerhalb des Bewegungsprogramms bzw. der intermuskulären Koordination und (c) der Arbeitsweise des Muskels selbst. Diverse autonome Regulationsmechanismen treten hervor. Dabei sind Anpassungsstrategien sowohl in der lokal ermüdeten Muskulatur als auch in der nicht ermüdeten Arbeitsmuskulatur zu beobachten. (3) Die Kinematik der Bewegung zeigt für den Kniewinkelverlauf weitgehende Strukturähnlichkeiten in den Kontrollübungen. Für den Drop Jump lassen sich ermüdungsabhängige Phasenverschiebungen von Minima und Maxima erkennen sowie eine stärkere Aufstreckung in der Flugphase und in der Landungsvorbereitung. Die dargelegten experimentellen Untersuchungsbefunde ordnen sich in das Konzept ein, mit Hilfe einer lokalen Vorermüdung bestimmter Muskelgruppen Kompensationsmechanismen auszulösen, die über eine temporäre Anpassungsregelung des neuromuskulären Systems Leistungsreserven im Kraft-Technik-Training im unermüdeten Zustand des Sportlers erschließen helfen. Schiffer