Von der Dichotomisierung zur Legendenbildung : oder zum Verhältnis von Struktur und Funktion in der Zeitgeschichte des DDR-Sports

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Austermühle, Theobald
Erschienen in:SportZeiten
Veröffentlicht:2 (2002), 2, S. 90-102, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1617-7606
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200210002764
Quelle:BISp

Abstract

Im Rahmen eines Symposiums "10 Jahre sporthistorische Forschung zur DDR" (am 15.2.2002) beschäftigten sich Autoren und Zeitzeugen mit der Aufarbeitung der sportgeschichtlichen Geschehnissen in der DDR in einer Form, die Verf. als wenig differenziert erachtet und weitgehend als Legendenbildung beschreibt. Dem von den Autoren und Zeitzeugen "unkritisch" dargestellten Bild eines sehr erfolgreichen DDR-Leistungssport wird von Verf. ebenso widersprochen, wie den angeblichen Erfolgen des Sports im Bildungssystem der DDR. Dem hier diskutierten "Prinzip des Demokratischen Zentralismus" als Leistungsprinzip des DDR-Sports (Leistungsstruktur der DDR-Sportorganisationen) spricht Verf. demokratische Leitlinien ab, da der ehemalige DTSB lediglich die Förderung ihm genehmer Eliten im Auge hatte. Einen weiteren kritischen Blick wirft Verf. auf das im Symposium viel diskutierte Begriffsverständnis von "Massen-, Volks- und Breitensport" in DDR. Abschließend untersucht Verf. die Frage, ob Sportverkehr, Reisekader und Sportwissenschaft ein reines Betätigungsfeld für Privilegierte war. Lemmer