Sport, Politik und Gewalt - Vom antiken Olympia zur XFL-League

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Blecking, Diethelm
Erschienen in:SportZeit
Veröffentlicht:1 (2001), 3, S. 57-67, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1617-7606
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200204001383
Quelle:BISp

Abstract

In Form einer kritischen Reflexion zum Phänomen des modernen gesellschaftlichen Erscheinungsgeflechts von Sport, Politik und Gewalt weist Verf. auf die weit in die Vergangenheit zurück reichenden Bezüge hin. Die heile Welt des Sports galt lange Zeit als letztes Erbe der Antike, doch Verf. widerlegt diese These, denn die Bewegungskultur war nach seiner Meinung in ihren verschiedenen kulturellen Epochen immer von Gewalt begleitet. Bei den Spielen von Olympia der Antike feierte sich die griechische Herrenklasse nicht nur selbst, sondern die Wettkämpfe waren von der Ausübung direkter körperlicher Gewalt geprägt. Die enge Beziehung zwischen Gewalt, Politik und Sport erreichte im Dritten Reich durch ihre Instrumentalisierung der Wehrertüchtigung einen besonderen Höhepunkt. In Fortsetzung dieser "Tradition" konnten ehemalige Sportfunktionäre des Dritten Reichs unbemerkt ihrer rassistischen Vergangenheit in der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland Karriere machen (Karl Ritter von Halt, Carl Diem). Verf. zeigt, daß das moderne und z.T. rassistische Gewalt- und Aggressionspotential vor allem im Bereich des professionellen, aber auch im nicht-professionellen Fußballsport (z.B. in den Kreisklassen mit ausländischen und deutschen Mannschaften) immer mehr zum Ausdruck kommt.
Lemmer