Meinels Standpunkte und Theorie zum motorischen Lernen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krug, Jürgen
Erschienen in:Praxisorientierte Bewegungslehre als angewandte Sportmotorik : Symposiumsbericht Kurt-Meinel-Symposium ; Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, 1. bis 2. Dezember 1998
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag), 1999, S. 166-179, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Universität Leipzig / Sportwissenschaftliche Fakultät
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200203001075
Quelle:BISp

Abstract

Im Rahmen des 1998 an der Universität Leipzig organisierten Kurt-Meinel-Symposiums wurde vor allem nach der nachhaltigen Bedeutung seiner Arbeit gefragt. Die wissenschaftlichen Gegensätze in der Motorik-Forschung konzentrieren sich seit etwa zehn Jahren in der Motor-Action-Kontroverse. Zwar gibt es Anzeichen, dass diese Hauptströmungen in interdisziplinären Ansätzen, die sowohl eingelenkige als auch Ganzkörperbewegungen analysieren, zusammengeführt werden, doch auch dies wird das Spannungsfeld nicht auflösen. Die fast 40 Jahre alte Position Meinels steht entgegen der Tatsache, dass der wissenschaftliche Disput unter TrainerInnen, SportlehrerInnen und TherapeutInnen kaum wahrgenommen wird, so dass es angemessen erscheint, ihre Aktualität hervorzuheben. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht dabei die erste Auflage seiner Bewegungslehre von 1960. Meinels Theorie der sportlichen Bewegung basiert auf pädagogischen Grundannahmen, die einer ganzheitlichen Betrachtung des Körpers grundlegende Bedeutung zuschreibt. Für ihn sind sechs Aspekte von zentraler Bedeutung: pädagogische Traditionslinien, Kritik an früheren Positionen ganzheitlicher Bewegungsbetrachtung, seine dialektische Position, die Bedeutung der Physiologie der höheren Nerventätigkeit, die Bedeutung der Sprache beim motorischen Lernen und die Bedeutung interdisziplinärer Bewegungsforschung. Meinels Definition des motorischen Lernens basiert auf einem sehr allgemeinen Lernbegriff, von dem her er sein Lernphasenmodell entwickelt. Besonders die von ihm aufgeworfene Verbindung von Bewegung und Kunst und seine Vorstellung, das motorische Lernen in Hinblick auf die verschiedenen Entwicklungsstufen zu betrachten, sollten auch heute Programm der Bewegungslehre sein. SaSch