Ambulantes Blutdruck-Monitoring (ABDM) zur Einschaetzung der kardiovaskulaeren Beanspruchung von Koronarpatienten bei Herzgruppentherapie, Schwimmen und alltaeglichen Belastungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kuppinger, Dieter Klaus
Veröffentlicht:Tübingen: 1998, 83 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Universität Tübingen
Hochschulschriftenvermerk: Tübingen, Univ., Diss., 1998 (Nur beschränkt für den Austausch)
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912500391
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Mit ambulantem Blutdruck-Monitoring (ABDM) wurden 22 Patienten mit koronarer Herzkrankheit im Alter von 49-69 Jahren, die im Mittel seit 39,7+/-37,7 Monaten an einer ambulanten Herzgruppentherapie teilnahmen, zur Einschaetzung ihrer kardiovaskulaeren Belastung bei Herzgruppentherapie, Schwimmen und alltaeglichen Belastungen untersucht. 18 der 22 Patienten standen unter Betablocker-Medikation. Die 24 Stunden dauernde Untersuchung wurde mit einem nach dem oszillometrischen Messprinzip arbeitenden ABDM-Geraet durchgefuehrt und bestand aus den Abschnitten: Fahrradergometrie im Sitzen, Alltags- und Freizeitbelastung, standardisierte ambulante Herzgruppentherapie und Schwimmen nach festgelegtem Schwimmprotokoll. Zusaetzlich wurde der Blutdruck im Schlaf aufgezeichnet. Das waehrend der Fahrradergometrie ermittelte Blutdruckprofil entspricht dem normotensiver aelterer Patienten, was auf den senkenden Effekt der Betablocker-Medikation und der ambulanten Bewegungstherapie zurueckgefuehrt werden kann. Die haeufigsten, waehrend der Alltags- und Freizeitbelastung durchgefuehrten Taetigkeiten waren Hausarbeit, Radfahren, Lesen/Fernsehen, Gehen und die Berufsausuebung bei einigen Patienten. Beim Freizeitsport und beim Radfahren traten die meisten Blutdruckmaximalwerte in diesem Abschnitt auf. Die 60 Minuten dauernde ambulante Herzgruppentherapie bestand aus Aufwaermen, Koordination, Dehnung, Kraeftigung und Ausklang. Aufwaermen und Kraeftigung sind, was den Blutdruck angeht, als besonders kritisch zu beurteilen. Die Herzgruppentherapie stellt jedoch im Vergleich zur Freizeitbelastung im allgemeinen eine deutlich niedrigere Beanspruchung fuer Herz und Kreislauf von Koronarpatienten dar. Die Schwimmbelastung entsprach der 100-Watt-Belastungsstufe auf dem Fahrradergometer. Eine allgemeine Belastbarkeit von 1,25 W/kg muss als Grundvoraussetzung fuer eine Schwimmerlaubnis betrachtet werden, welche Trainingspatienten, die gern schwimmen und geuebt sind, nach Durchfuehrung von Belastungsergometrie und Schwimmtelemetrie erteilt werden sollte. Uebungspatienten sollten lediglich Bewegungsbaeder durchfuehren. Folgende Reihenfolge mit steigender Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems kann festgelegt werden: Herzgruppentherapie, sitzend durchgefuehrte Freizeitbelastung, in aufrechter Koerperhaltung durchgefuehrte Freizeitbelastung, Schwimmen, Fahrradergometrie. Im Schlaf wurden die niedrigsten Blutdruckwerte gemessen. 3 der 22 Patienten hatten eine verminderte, naechtliche Blutdruckabsenkung, bei weiteren vier Patienten war sie aufgehoben. Die Tatsache, dass bei Trainingspatienten Blutdruck, Herzfrequenz und Blutdruckfrequenzprodukt niedriger waren als bei Uebungspatienten, laesst sich als Hinweis auf eine Oekonomisierung des Herz-Kreislauf-Systems werten. Somit ist fuer Koronarpatienten bei der Herzgruppentherapie die Gefahr einer kardiovaskulaeren Ueberbeanspruchung deutlich geringer als waehrend alltaeglicher Belastungen oder waehrend des Schwimmens, das zudem nur den gut belastbaren Trainingspatienten nach Beurteilung ihrer kardialen Belastbarkeit empfohlen werden sollte. Verf.-Referat