Neue Betreuung fuer Spitzenathleten - leistungsphysiologische Diagnostik und Trainingssteuerung im Hochleistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bleicher, A.; Vassiliadis, A.; Mader, Alois
Erschienen in:OSP-News: aktuelles aus dem Olympiastützpunkt Köln, Bonn, Leverkusen
Veröffentlicht:5 (2000), 1, S. 10-12
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912408709
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die alleinige Erstellung einer Laktat-Leistungskurve (LLK) ermoeglicht keine detaillierte Aussage ueber die zugrunde liegende Leistungsfaehigkeit von aerobem wie anaerobem Stoffwechsel. Eine Aussage ueber die Laufoekonomie ist ebenfalls kaum moeglich. Dies bedeutet, dass die erfahrungsgestuetzte, intuitive Interpretation gelaufener Zeiten bzw. Geschwindigkeiten und der resultierenden Laktatwerte keine Moeglichkeit einer widerspruchsfreien Analyse des komplexen Verhaltens des Energiestoffwechsels zulaesst. Die genannten Faktoren stellen jedoch die Voraussetzung fuer eine begruendete Trainingssteuerung dar, so dass der Leistungssportler eine differenzierte Leistungsdiagnostik benoetigt. Das metabolische Leistungsprofil eines Athleten kann daher nur hinreichend exakt charakterisiert werden, wenn in einer komplexeren Leistungsdiagnostik das Kriterium der VO2max als Schaetzwert der sportartspezifisch eingesetzten maximalen oxidativen Stoffwechselleistung, die VLa-max als Kriterium der maximalen glykolytischen Stoffwechselleistung sowie der Energiebedarf auf submaximalen Belastungsstufen als Kriterium der sportartspezifischen Oekonomie bestimmt werden. Dennoch muss immer auch ein Messfehler einkalkuliert werden, da die heutigen Messmethoden nicht absolut exakt sind und wohl auch kaum sein koennen, so dass die einzelnen Bereiche immer nur abgeschaetzt werden koennen. Eine zusaetzliche Hilfe koennen hier computergestuetzte Nachberechnungen (Simulationen) darstellen. Solche Nachberechnungen der LLK mit moeglichst exakter Ueberdeckung experimentell ermittelter Stuetzstellen ermoeglichen eine genauere indirekte Bestimmung der maximalen aeroben und maximalen glykolytischen Stoffwechselleistungsfaehigkeit, deren Verhaeltnis die LLK und damit auch die jeweilige individuelle bzw. fixe anaerobe Schwelle bestimmt. Eine zukuenftige Ausdauerleistungsdiagnostik, die den Anspruechen von Hochleistungssportlern gerecht werden moechte, kommt nicht umhin, die Komplexitaet der Einflussfaktoren auf die unterschiedlichen Teilbereiche der Ausdauerleistungsfaehigkeit zu akzeptieren und zu beruecksichtigen. Dies trifft ebenso auf eine fundierte Trainingssteuerung zu, da die Optimierung der unterschiedlichen Stoffwechselparameter, je nach Anforderungsprofil der Sportart und Disziplin, differenzierte trainingsmethodische Massnahmen erfordert. Verf.-Referat