Apophysenausrisse
Autor: | Wolff, Roland |
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Erschienen in: | Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin |
Veröffentlicht: | 51 (2000), 9, S. 305-306, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0344-5925, 2627-2458 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU199912408411 |
Quelle: | BISp |
Abstract des Autors
Apophysen sind sekundaere Ossifikationszentren, die bei der endgueltigen Formgebung der zugehoerigen Skelettanteile mitwirken. Sie treten in der Regel zu Beginn des zweiten Lebensjahrzehntes als Knochenkern auf, der ueber eine Knorpelfuge mit dem zentralen Skelettstueck verbunden ist. Die knorpeligen Wachstumsfugen stellen besonders zu Beginn der Geschlechtsreife einen mechanischen Schwachpunkt des Bewegungsapparates dar, so dass Epiphysenlaesionen zu den typischen Verletzungen im Wachstumsalter zaehlen. Entsprechendes gilt auch fuer die Apophysen vor Abschluss der knoechernen Fugendurchbauung - besonders zu Zeiten des groessten Wachstumsschubes. In dieser Phase ist einerseits die Elastizitaet des kindlichen Knorpels verloren gegangen, andererseits besteht noch nicht die Festigkeit des erwachsenen Knochens. Apophysenausrisse sind demnach Laesionen des zweiten Lebensjahrzehntes (haeufig im Alter von 14 bis 16 Jahren). Der mit dem Muskelwachstum einhergehende Kraftzuwachs kann erst allmaehlich in koordinierte, oekonomische Bewegungen eingearbeitet werden. Bei unwillkuerlichen Bewegungsablaeufen, die durch fehlerhafte Reflexmuster ausgeloest werden, ist die Gefahr des Apophysenausrisses besonders gross. Die meisten Laesionen finden sich bei Sprint- und Sprungphasen und spagataehnlichen Bewegungsablaeufen, die oft durch andere Einfluesse (Boden, Gegner) unterbrochen werden, also bei Bewegungsablaeufen mit kurzfristigem, explosivem Muskeleinsatz. Die Verletzungsformen im Apophysenbereich koennen unterschiedlich schwer sein: akuten Verletzungen mit kompletten Apophysenausrissen stehen mikrotraumatische Laesionen gegenueber. Die folgenden Verletzungslokalisationen werden genauer beleuchtet: Beckenkammapophyse, Spina iliaca anterior superior, Spina iliaca anterior inferior, Tuber ischiadicum, Trochanter minor, Tuberositas tibiae. Verf.-Referat