Die Geschichte der Bergturnfeste in Niedersachsen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Fenner, Antje; Krüger, Arnd
Herausgeber:Langenfeld, Hans
Erschienen in:Beiträge zur Sportgeschichte Niedersachsens. Teil 1: 19. Jahrhundert
Veröffentlicht:Hoya: Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte (Verlag), 1999, 1999. S. 127-135, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3932423046
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912407270
Quelle:BISp

Abstract

Das erste Bergturnfest, das diese Bezeichnung erhielt, war das Feldbergfest im Taunus 1844, in Niedersachsen nahm 1866 mit dem Elmbergfest bei Branschweig diese Tradition ihren Anfang. Die Bergturnfeste, derer insgesamt 23 auf niedersaechsischem Gebiet entstanden, sind geeignet, das Verstaendnis der Turner von den Leibesuebungen zu charakterisieren. Im Mittelpunkt stehen dabei hier folgende Feste: das Elmbergturnfest bei Braunschweig (1866 bis heute), das Kluetbergturnfest bei Hameln (1897 bis heute), das Wetturnen auf dem Steinkrug bei Boffzen (1897 bis?), das Schlossbergturnfest bei Bad Lauterberg (1901-1927), das Goslarer Wetturnen (1902 bis ?) und das Bergturnfest 'Auf der Freiheit' bei Osterode (1909 bis heute). Bei den Bergturnfesten wurde nicht zuletzt aufgrund der organisatorischen Schwierigkeiten auf das Turnen an Geraeten weitestgehend verzichtet und auf die sogenannten volkstuemlichen Uebungen zurueckgegriffen. Im Rahmen dieser besonderen Festkultur laesst sich demnach der Anspruch der Turner festmachen, die deutschen Wurzeln der Leichtathletik seien nicht bei den englischen Vorbildern zu suchen sondern in der deutschen Turnbewegung. Beim ersten Feldbergturnfest wurden unter den 6000 Teilnehmern nur 200 Turner registriert, die sich in Demonstrationswettbewerben dem Steinstossen, dem Wettlauf und dem Ziehringen stellten. Auch der Freihochsprung, der Freiweitsprung und das Gehen mit Belastung auf dem Schwebebalken waren verbreitete Disziplinen. Das Feldbergturnfest wurde natuerlich auch von den politischen Vorkommnissen beeinflusst, obgleich eine Dominanz des Politischen nicht nachzuweisen ist. Das Elmbergfest, das seinen Ursprung im Kriegsjahr 1866 hatte, war nach Bestimmung von August Hermann in erster Linie ein Fest zur Verbreitung des Turnens im Freien. Nichtturnern wurde die Teilnahme ausdruecklich gestattet und die volkstuemlichen Uebungen wurden bald zu einem Wettkampfprogramm, dessen Ergebnisse in einer Art Mehrkampf zusammengerechnet wurden, weiterentwickelt. SaSch