Abstract

Verf. zeigt, dass auf ganz unterschiedliche Weise erstaunlich viele Kuenstler aller Kunstgattungen, ob bei der bildenden Kunst, dem Theater und Film, der Musik und der angewandten Kunst, eine Fuelle von Werken zum Thema Fussball hervorbrachten. Der kurze Streifzug durch die 100-jaehrige Geschichte des deutschen Fussballsports im Zeitspiegel der sie begleitenden Kunst erfolgt hier nicht chronologisch, sondern soll der exemplarische Versuch sein, ihre Fuelle und Vielfalt zu reflektieren. Verf. zeigt, dass die bildende Kunst bereits frueh die wachsende Popularitaet des Phaenomens Fussball fuer sich entdeckte. Zeichnungen fuer Zeitschriften und Zeitungen belegen, dass die Leser ueber das Geschehen auf den Fussballplaetzen bildhaft und anschaulich informiert wurden. Diesen Pressezeichnungen folgten sehr bald Bildwerke aus dem Blickwinkel der freien ungebundenen Kunst. In den 20er Jahren standen hierfuer impressiv gestaltete Kunstwerke wie die Bronzeplastik "Fussballspieler" von Rene Sintensis (1927) oder der gleichnamige Lichtdruck von Willi Baumeister (1929). In einem kurzen Abriss zeigt Verf. ferner, dass ebenso zahlreiche Vertreter der deutschen Literatur sich mit dem Fussballsport beschaeftigten, so z.B. Joachim Ringelnatz in seinem bis heute populaeren Gedicht "Fussball - nebst Abart und Ausartung" (1919). Auch eine Reihe von Anthologien in Form von Gedichten befassten sich ebenso mit dem Fussballsport. Erich Loest veroeffentlichte 1969 einen sehr kritischen Roman "Der elfte Mann" zum Fussballsport. Auch in der dramatischen Literatur spiegelte sich das Geschehen um den Lederball wider, so z.B. in dem Volksstueck "Laenderkampf" von Horst Pillau. Auch die neuen Medien wie Hoerfunk (Hoerspiele), Kino und Fernsehen nahmen sich sehr frueh in kuenstlerischer Form der dramatischen Gestaltung des Fussballsports an. Lemmer