Zur Diagnostik und Trainierbarkeit des reaktiven Bewegungsverhaltens

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Neubert, Anke
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1999, 210 S., Lit.
Hochschulschriftenvermerk:Zugl.: Freiburg, Univ., Diss., 1998
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
ISBN:3890010458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912404649
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Forschungsgegenstand dieser Arbeit ist die operationale Erfassung von basalen Einflussgroessen zur Abschaetzung der reaktiven Spannungsfaehigkeit sowie die Untersuchung der Bedingungsstruktur reaktiver Bewegungsleistungen. Anhand von zwei komplexen Untersuchungsreihen wurden sechs thematische Schwerpunkte bearbeitet: I. Methodische Aspekte der EMG-Parametrisierung / Erarbeitung einer neuen Methode zur quantitativen Erfassung der Aktivitaetsreduktion des m. gastrocnemius. II. Bewegungstechnik und Sprungleistung in Abhaengigkeit von der Niedersprunghoehe. III. Untersuchung der Operationalisierungsansaetze des reaktiven Bewegungsverhaltens in der Literatur und der die reaktive Sprungleistung determinierenden Variablen. IV. Muskulaere Aktivitaet/Koordination in Abhaengigkeit von der Niedersprunghoehe von vier Beinmuskeln (m. tibialis anterior, m. soleus, m. gastrocnemius und m. rectus femoris). Ergebnis: Dropjumps werden im wesentlichen mit einem Bewegungsprogramm realisiert. Funktionell-anatomische Interpretation der Aktivitaetsreduktion des m. gastrocnemius: optimales intermuskulaeres Zusammenspiel mit dem ebenfalls zweigelenkigen m. rectus fernoris. V. Einfluss eines vierwoechigen reaktiven Sprungkrafttrainings auf die Maximalkraft-, Schnellkraft-, Sprungkraftfaehigkeit und auf die elektromyographischen Kennwerte. VI. Bedingungsstruktur reaktiver Bewegungsleistungen. An den vorliegenden Untersuchungen nahmen Sportstudentlnnen teil. Die Arbeit gliedert sich in eine Quer- (n=18, 14 maennlich/4 weiblich) und eine Laengsschnittuntersuchung (n=13, 9 maennlich/4 weiblich) auf. In einer Serie von Vertikalspruengen (DJ16-DJ56, 8 cm-Abstufung) wurde das Innervationsverhalten von vier Beinmuskeln (m. tibialis anterior, m. soleus, m. gastrocnemius und m. rectus femoris) registriert und zusammen mit den Signalen der Bodenreaktionskraft und den Winkelveraenderungen im Kniegelenk nach dem Average-Verfahren ueber fuenf Zyklen jeder Versuchsbedingung analysiert. Die DropJumps aus geringen bis mittleren Hoehen wurden in einem schnellen DVZ (<200ms) realisiert. Die Vpn erreichten beim Dropjump aus 32 cm Niedersprunghoehe eine mittlere Sprunghoehe von 27,3 cm (+/-4,9 cm) bei einer mittleren Bodenkontaktzeit von 191 ms (+/-15ms). Daraus ergibt sich ein Leistungsindex von 1,44 m/s (+/-0,3 m/s). Die operationale Erfassung der reaktiven Sprungleistung als Komplexfaehigkeit gelingt im Rahmen leistungsdiagnostischer Untersuchungen vor allem anhand der Bestimmung des Leistungsindexes. Durch das vorgestellte Auswertesystem konnte ein Einblick in die komplexe muskulaere Koordination beim Dropjump gegeben werden. Ein systematischer, reliabler Zusammenhang von Kennwerten der "Inneren Biomechanik" und der "Aeusseren Biomechanik" und damit die operationale Erfassung basaler Einflussgroessen reaktiver Bewegungsleistungen gelang bisher allerdings nicht. Verf.-Referat