Abstract

Bei den unteren Schichten laesst sich ein sog. instrumentelles Verhaeltnis zum eigenen Koerper (Gesundheitsbewusstsein geringer, ungesuenderes schweres Essen, hoehere Quanten beim Trinken etc.) beobachten, das sich vor allem in der Wahl und im Interesse an Sportarten zeigt, die eine Schmerzunempfindlichkeit erfordern und den Einsatz des ganzen Koerpers verlangen. Weitere Merkmale sind Koerperkontakt, Kampf und Gewalt. Ausserdem ist bei den Sportarten der unteren Schichten neben der geringen Schonung des Koerpers auch das Fehlen jeglichen Kontakts mit der Natur zu erkennen. Unter anderem spielt die Selbstvergewisserung von maennlicher Staerke eine grosse Rolle. Sportarten der oberen Schichten sind z.B. Polo, Yachting, Jagd, Tennis, Skilauf, Golf. Fuer die obere Schicht (Freiberufliche, hohe Angestellte) ist die freie Zeitgestaltung von grosser Bedeutung. Sie verknuepfen sportliche Aktivitaeten gelegentlich mit beruflichen Kontakten und wollen sich von kollektiven Zwaengen absetzen, was bedeutet, dass Mannschaftssport bei den oberen Schichten keine Rolle spielt. Es steht also fest, dass ein Zusammenhang zwischen Schichtzugehoerigkeit und Sportengagement besteht: Je neuer eine Sportart ist, desto hoeher ist auch der soziale Status, den jene besitzen, die diesen Sport zuerst ausueben. Verf. praesentiert zu diesem Thema Ergebnisse von Erhebungen aus den Jahren 1979, 1989, 1997 und 1998 in Oesterreich, wobei eine deutliche Verbreiterung der Sportpartizipation und eine Steigerung der Ausuebungsfrequenzen festzustellen ist. Emons