Abstract

Verf. sieht es als erwiesen an, dass in den ersten Jahren nach Kriegsende die neu gegruendeten westdeutschen Sportorganisationen bewusst mit Hilfe der westlichen Besatungsmaechte in das IOC und in die internationalen Sportverbaende lanciert worden sind. Rueckendeckung erhielten die westdeutschen Sportorganisationen (NOK) und Verbaende nach Ansicht des Verf. auch von Seiten der Bonner Sportpolitik mit der Intension, alle Anstrengungen zu unternehmen, dass die westdeutschen Sportler als alleinige Vertreter wieder in den Weltsport aufgenommen werden. Ziel sei es insbesondere gewesen, quasi durch einen Beschluss des entsprechenden internationalen Verbandes (IOC) den DDR-Sport unter ihre "Botmaessigkeit" zu zwingen. Verf. spricht in diesem Zusammenhang von einem raffiniert ausgekluegelten taktischem Spiel westdeutscher Sportfuehrer (Carl Diem) gegen den DDR-Sport. Nach Meinung von Verf. sollten die ostdeutschen Sportler der ehemalig besetzten sowjetischen Zone auf Geheiss von Carl Diem vor die Wahl gestellt werden, entweder sich den westdeutschen Sportorganisationen anzuschliessen oder aber dem internationalen Sport fernzubleiben. In den Augen des Verf. haben diese sportpolitischen "Stoermanoever" und Machenschaften gegen den DDR-Sport dazu gefuehrt, dass es zunaechst zu einer separaten Aufnahme des westdeutschen Nationalen Olympischen Komitees und der westdeutschen Fachverbaende in das IOC sowie in die internationalen Foederationen kam. Das erklaerte taktische Ziel der westdeutschen Politik und Sportfuehrung, ein stelbstaendiges Auftreten der DDR-Sportler auf internationalen Parkett langfristig zu verhindern, misslang nach Auffassung von Verf. in den Folgejahren deshalb, weil durch die wachsende Leistungsentwicklung der DDR-Sport zunehmend an internaitonalem Ansehen gewann. Lemmer