Mentales Training bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen am Beispiel Aufstehen aus dem Sitzen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Milz, Heike
Veröffentlicht:Düsseldorf: 1998, 81 S., Lit.
Hochschulschriftenvermerk: Düsseldorf, Univ., Diss., 1998
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199906400099
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In einer neuropsychologischen Studie wurde beobachtet, dass ein visuelles Imagery-Training einen motorischen Bewegungsablauf, wie das Schreiben von Ideogrammen, signifikant beeinflusst. Unter dieser Voraussetzung soll geprueft werden, ob sich mit Hilfe eines kognitiven Trainings ein neuer Behandlungsansatz fuer die Physiotherapie entwickeln laesst. In dieser Pilotstudie wird mit Patienten, die an verschiedenen neurologischen Erkrankungen leiden, ein 8-minuetiges standardisiertes Imagery-Training und zusaetzlich Imaginationstets durchgefuehrt. Waehrend des Trainings beschaeftigen sich die Patienten vorstellungsmaessig mit dem Bewegungstransfer Sitz-Stand, wobei Kriterien des Konzepts von Bobath und Forschungsergebnisse von Carr Beruecksichtigung gefunden haben. Die Patientenzahl der Studie I war 23. Davon haben 7 Patienten einen linkshemisphaerischen Insult erlitten, 9 Patienten erlitten einen rechtshemisphaerischen Insult, 1 Patient erlitt eine Hirnstammblutung, 1 Patient zeigte den Zustand nach Basilaristhrombose, 1 Patient wurde 6 Jahre zuvor an einem Oligodendrogliom operiert, 2 Patienten zeigten einen Zustand nach Schaedelhirntrauma, 1 Patient wies ein Guillain-Barre-Strohl-Syndrom auf und 1 Patient erkrankte ein Jahr zuvor an einer akuten Querschnittsmyelitis im Bereich des ZervikaImarks. Die Patientenzahl der Studie II war 9. Davon haben 3 Patienten einen linkshemisphaerischen Insult erlitten, 5 Patienten erlitten einen rechtshemisphaerischen Insult und ein Patient hatte eine Subarachnoidalblutung erlitten. Studie I und II unterschieden sich hinsichtlich des Trainingspensums. Die Bewertung erfolgte mittels standardisierten Videoaufnahmen vor und nach Abschluss des gedanklichen Trainings. Von den 23 Patienten hat sich dieser Score bei 10 Patienten verbessert, bei 11 Patienten verschlechtert und 2 Patienten blieben hinsichtlich der Qualitaet des Bewegungstransfers unveraendert. Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass sich die bei Normalpersonen bereits beobachteten Veraenderungen durch ein Imagery-Training zumindest teilweise auch bei Patienten wiederfinden. In Zukunft laesst sich erwarten, dass unter verstaerkter Beruecksichtigung neuer sportwissenschaftlicher Erkenntnisse und weiterer Erkenntnisse im Hinblick auf ein patientenorientiertes Trainingspensum Imagery-Training als hilfreiche Ergaenzung im Bereich der Rehabilitation einsetzen laesst. Verf.-Referat