Sauerstofftransporteigenschaften des Blutes vor und nach der Deutschen Medizinischen Forschungsexpedition Karakorum

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Jochum, Frank
Veröffentlicht:Aachen: Shaker-Verlag (Verlag), 1998, 87 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3826540840
Schriftenreihe:Berichte aus der Medizin, Band 1998
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199906309906
Quelle:BISp

Abstract des Autors

12 Bergsteiger der "Deutschen Medizinischen Forschungsexpedition Karakorum" / Pakistan hielten sich fuer 26 (Gruppe 1; n=6) oder 29 (Gruppe 2; n=6) Tage in einer Hoehe von 4900 bis 7600 m ueber NN auf und unternahmen verschiedene Versuche, den Gipfel des Broad Peak, Himalya (8046 m ueber NN) zu erreichen. Vor der Expedition (n=12) und 7/8 (Gruppe 1), 11/12 (Gruppe 2) und 33 (44) (n=4) Tage nach der Rueckkehr nach Deutschland wurde das Sauerstoffbindungsverhalten des Blutes der Expeditionsteilnehmer untersucht und bekannte Einflussgroessen auf den Verlauf der Sauerstoffbindungskurven gemessen. Um Vergleichswerte zu erhalten, wurden in Hannover lebende Personen (n=5) zum Zeitpunkt der Expedition untersucht. Bereits vor dem Aufstieg war eine Rechtsverschiebung der Sauerstoffbindungskurve der Bergsteiger (Standardhalbsaettigungsdruck P50 = 32,1+/-0,5 mmHg) gegenueber der Kontrollgruppe (Standardhalbsaettigungsdruck P50 = 26,6+/-0,7 mmHg; p<0,01) messbar. Nach der Expedition zeigte sich eine Tendenz zu hoeheren Werten (p=0,06; Gruppe 1). Die intraerythrozytaere Konzentration an 2,3-Diphosphoglycerat (Expeditionsteilnehmer (Gruppe 1 und 2): 20,5+/-0,7 micro-mol/gHb) war ebenfalls gegenueber der Kontrollgruppe (12,7+/-0,45 micro-mol/gHb) signifikant erhoeht (p<0,01) und zeigte nach dem Hoehenaufenthalt eine Tendenz zur Zunahme. Das Hill'sche n der Bergsteiger war bei allen Messungen signifikant hoeher als bei den Flachlaendern (p<0,01). Der Bohrkoeffizient war erst nach der Rueckkehr aus Pakistan erhoeht (p<0,01). Die intraerythrozytaere Aspartat-Aminotransferase zeigte einen massiven Anstieg nach der Hoehenexposition (Ausgangswert: 682+/-25 U/l; nach Hoehenexposition: 1627+/-133 U/l Gruppe 1; und 1233+/-121 U/l Gruppe 2), wie er fuer eine Verjuengung der Erythrozytenpopulation typisch ist. Die Retikulozytenzaehlung ergab vor und direkt nach der Expedition niedrige Werte. 33 (44) Tage nach dem Abstieg wurde ein signifikant hoeherer Retikulozytenanteil im peripheren Blut bestimmt. Das Sauerstoffbindungsverhalten des Blutes der Expeditionsteilnehmer wurde wahrscheinlich durch das vorbereitende Training und den Aufenthalt im Himalaya fuer laengere Zeit beeinflusst. Die Veraenderungen koennen der verminderten physischen Leistungsfaehigkeit in Hoehe entgegenwirken und spielen moeglicherweise beim Hoehentraining eine Rolle. Verf.-Referat